Klin Padiatr 1991; 203(5): 345-349
DOI: 10.1055/s-2007-1025450
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische und neuroradiologische Befunde bei Gliomatosis cerebri unter Berücksichtigung der Magnetresonanztomographie

Clinical and Neuroradiological Findings in Cerebral Gliomatosis, Including Magnetic Resonance ImagingK. J. Borgis1 , J. L. Larsen2 , S.  Mørk2 , H.  Brückmann1
  • 1Institut für Radiologie, Medizinische Universität Lübeck
  • 2Radiologisches Institut Universitätskrankenhaus Haukeland, Bergen/Norwegen
  • 3Institut für Pathologie Universitätskrankenhaus Haukeland, Bergen/Norwegen
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

We present three cases of GC, one belonging to the brainstem, and two belonging to the hemisphere type. Two cases were investigated by MRI. Tumour infiltration, while yielding only vague CT findings, was well demonstrated in MR studies where extensive hyperintense lesions were found in T2- and proton density images. In patients studied by MR these were localized within the white matter and corpus callosum. No enhancement was seen after administration of Gd- DTPA. These findings may strongly indicate the presence of gliomatosis cerebri, when clinical and laboratory data exclude inflammatory or neurodegenerative disease. Despite the good delineation of white matter changes stereotactic biopsy remains necessary to confirm the diagnosis of gliomatosis cerebri pathohistologically.

Zusammenfassung

Wir berichten über 3 Fälle mit Gliomatosis cerebri, wobei diese in 2 Fällen histopathologisch verifiziert ist. In einem Fall handelt es sich um einen Hirnstammtyp, in zwei Fällen um den Hemisphärentyp. Bei allen drei Patienten wurden CT-Untersuchungen, bei zwei Patienten MR-Tomogramme durchgeführt. In den Computertomographien ließen sich die hypodensen Läsionen kaum abgrenzen. In zwei kernspintomographisch untersuchten Fällen waren in T2- und Protonenwichtung hyperintense Läsionen nachweisbar. In beiden Fällen waren Marklager und Balken befallen, wobei in einem der beiden Fälle auch der angrenzende Linsenkern mitbetroffen war. Ähnlich wie bei niedriggradigen Astrocytomen waren keine Bluthirnschrankenstörungen nach Kontrastmittelgabe beobachtet worden. Bei unspezifischen klinischen Zeichen eines intracerebralen Tumors und ausgedehnten hyperintensen Läsionen im Marklager oder Balken im MR bei vergleichsweise geringen CT-Veränderungen ist die Gliomatosis cerebri in das differentialdiagnostische Spektrum einzubeziehen. Eine stereotaktische bioptische Klärung ist weiterhin erforderlich.

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