Ultraschall Med 1990; 11(6): 268-273
DOI: 10.1055/s-2007-1011574
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diagnostik der akuten tiefen Beinvenenthrombose mit der Kompressionssonographie

Diagnosis of Acute Deep Venous Thrombosis of the Leg by Compression SonographyW. Habscheid, P. Landwehr1
  • Medizinische Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. K. Kochsiek)
  • 1Institut für Röntgendiagnostik der Universität Würzburg (Vorstand: Prof. Dr. K. Lackner)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

1990

1990

Publikationsdatum:
07. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Wir untersuchten bei 238 Patienten mit klinischem Verdacht einer akuten tiefen Beinvenenthrombose in einer phlebographisch kontrollierten Studie die Treffsicherheit der Kompressionssonographie. Im Oberschenkel wurden Venen als thrombosiert angesehen, wenn ihr Lumen durch mit dem Applikator ausgeübten Druck nicht zum Kollaps gebracht werden konnten. Im Unterschenkel wurden nicht komprimierbare echoarme Stränge als äquivalent verschlossener Venen aufgefaßt. Da bei einigen Patienten beide Beine einer Phlebographie unterzogen wurden, lagen insgesamt 301 Phlebogramme einer Extremität zur vergleichenden Beurteilung vor. Insgesamt waren radiologisch 153 Thrombosen nachweisbar. Die Diagnose einer Thrombose gelang im Ultraschall mit einer Sensitivität von 96% und einer Spezifität von 100%. In 91% der Fälle konnte die Ausdehnung des Verschlusses korrekt angegeben werden. Oberschenkelvenenverschlüsse wurden mit einer Sensitivität von 97% und einer Spezifität von 99%, isolierte Unterschenkelvenenthrombosen mit einer Sensitivität von 90% und einer Spezifität von 99 % nachgewiesen. Bei 10% der Untersuchten erbrachte die Sonographie eine wesentliche, die Phlebographie ergänzende Zusatzinformation. Wir schließen aus der Untersuchung, daß die Kompressionssonographie ein treffsicheres Verfahren bei der Diagnostik akuter tiefer Beinvenenthrombosen ist und großzügig bei Patienten mit Verdacht auf ein venöses Verschlußleiden eingesetzt werden sollte.

Abstract

We studied the accuracy of compression sonography in 238 patients suspected of deep venous thrombosis comparable to phlebography. The veins in the thigh were considered to be occluded when their lumen did not collapse under slight pressure with the Scanner. In the lower leg, incompressible echosparse strings were regarded to be equivalent to thrombosed veins. Since in some patients both legs were submitted to phlebography, 301 x-ray-examinations of one leg were compared to ultrasound. 153 thromboses were detected by venography. Ultrasound diagnosis of venous occlusion was made with a sensitivity of 96% and a specificity of 99%. In 91% it was possible to predict the extent of the clot. Thigh vein thromboses were correctly seen with a sensitivity of 97 % and a specificity of 99%. Isolated calf vein thromboses were detected with a sensitivity of 90% and a specificity of 99%. In 10% of the examinations ultrasound broughtnew essential information compared to phlebography. We conclude that compression sonography is an accurate method in the diagnosis of deep venous thrombosis and that it should be applied liberally in patients with suspected venous occlusions.

    >