Laryngorhinootologie 1985; 64(9): 489-491
DOI: 10.1055/s-2007-1008187
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bakteriologische Untersuchungen zur Konservierung von Knochenimplantaten

Bacteriological Examinations Concerning the Conservation of Bone ImplantsU. Junghannβ, W. Steuer, P. Findeisen
  • Medizinisches Landesuntersuchungsamt Stuttgart (Leiter: Prof. Dr. med. W. Steuer)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Als Knochenimplantat werden an Gehörknöchelchen hohe Anforderungen an die Keimarmut gestellt, da bei nicht gegebener Keimfreiheit von konservierten Gehörknöchelchen mit postoperativen Infektionen gerechnet werden muß.

Aufgrund dieser Anforderung sahen wir uns veranlaßt, eine orientierende mikrobiologische Untersuchung der drei am häufigsten angewandten Konservierungsverfahren von Gehörknöchelchen zur Tympanoplastik zu überprüfen.

Die Untersuchung erbrachte:

  1. Die häufig in der klinischen Praxis angewandte Desinfektionsmethode mit Cialit ergab infolge des regelmäßigen Nachweises der Testkeime einen unzureichenden Desinfektionserfolg.

  2. Die Desinfektionsmethode mit einer Vorkonservierung in 70 %igem Äthylalkohol und der anschl. Nachbehandlung mit einer 0,4% igen Thiomersal-Ringer-Lösung erbrachte einen ausreichenden Desinfektionserfolg.

  3. Die Vorbehandlung mit einer 4 %igen wäßrigen Formalinlösung und anschl. Nachbehandlung mit Cialitlösung erbrachte keinen Nachweis der eingesetzten Testkeime und somit einen guten Desinfektionserfolg.

Summary

High demands on freedom from germs are made on auditory ossicles to be used as implants. Postoperative infections often result from the existence of germcontaminated ossicles. That is why we undertook microbiological examinations, using three frequently applied preserving methods for auditory ossicles kept for tympanoplasties.

The results of the examinations were:

  1. Disinfection by Cialit (often used in clinical practice) produced unsatisfactory results.

  2. Disinfection by ethyl alcohol (70 per cent) and a subsequent treatment with thiomersal-Ringer's solution (0.4 per cent) yielded satisfactory results.

  3. Disinfection by preservation with an aqueous solution of formalin and subsequent treatment with Cialit proved most effective. None of the applicated germs could be regrown.

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