Ultraschall Med 1997; 18(1): 19-25
DOI: 10.1055/s-2007-1000510
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Genauigkeit der sonographischen Gewichtsschätzung - Vergleich Schädellage vs. Beckenendlage

Precision of Sonograpic Weight Estimation: Comparison of Vertex versus Breech PresentationsV. Ragosch, M. Entezami, S. Hundertmark, A. Mutz, R. Becker, H. Weitzel
  • Universitätsfrauenklinik im Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin (Direktor der Frauenklinik: Prof. Dr. H. K. Weitzel)
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Publication History

1995

1996

Publication Date:
16 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Ziel der Untersuchung ist es, die Qualität der präpartalen sonographischen Gewichtsschätzung bei Beckenendlagen (BEL) zu überprüfen und mit einem Kollektiv von Schädellagen zu vergleichen. Methode: Bei 147 Beckenendlagen (BEL) und 149 Schädellagen (SL) wurden präpartal der biparietale Kopfdurchmesser (BPD), der fronto-okzi-pitale Kopfdurchmesser (FOD) und der Abdomenquerdurchmesser (ATD) bestimmt. Aus diesen Daten wurde die Gewichtsschätzung nach der Hansmannschen Formel nach der vollendeten 28. SSW bzw. nach der Shepardschen Formel vor der vollendeten 28. SSW vorgenommen und mit dem postpartal gemessenen Kindsgewicht verglichen. Dabei wurden die Formeln dahingehend modifiziert, daß nicht der gemessene BPD, sondern der virtuelle BPD (vBPD), der sich aus dem gemessenen BPD, dem FOD und dem berechneten Kopfumfang errechnet, als Parameter zur Berechnung eingesetzt wurde. Am Kollektiv der BEL wurde zusätzlich der Einfluß der Qualifikation der Untersucher bestimmt, indem die Schätzgenauigkeit der hochqualifizierten (DEGUM II-Qualifikation) mit der der durchschnittlich qualifizierten Untersucher verglichen wurde. Ergebnisse: Die Schätzgenauigkeit bei BEL ergibt unter Verwendung des vBPD nahezu identische Werte wie in dem Kollektiv der Schädellagen (r = 0,915 vs. r = 0,929). Die Qualifikation der Untersucher hat in unserem Kollektiv einen nachweisbaren, aber nicht signifikanten Einfluß auf das Ergebnis der Messung (r = 0,942 vs. 0,892). Schlußfolgerung: Bei Beckenendlagen liefert, bei Verwendung des vBPD, die Ultraschallmessung vergleichbare Werte wie bei Schädellagen. Deshalb empfehlen wir eine prapartale Gewichtsschätzung bei BEL als hilfreiches Zusatzkriterium für die Entscheidung über den Geburtsmodus.

Abstract

Aim: To determine the quality of prenatal sonographic weight estimation, comparing breech and vertex presentations. Method: In 147 breech presentations (BP) and 149 vertex presentations (VP), the biparietal head diameter (BPD), the fronto-occipital head diameter (FOD) and the transverse abdominal diameter (ATD) were measured. From these data, the weight was estimated, using Shepard's formula before 28 weeks and Hansmann's thereafter, and compared to the delivery weight. Both formula were modified to incorporate the virtual BPD (vBPD), derived from the BPD, FOD and the calculated head circumference. In the BP group, the role of examiner skills was evaluated, comparing the accuracy of experienced (DEGUM II qualifications) and average individuals. Results: The accuracy for BP was nearly identical to that for VP (= 0.915 vs. = 0.929). The examiners' qualifications had a detectable but not significant influence on the results (= 0.942 vs. = 0.892). Conclusion: Ultrasound measurements yield comparable results in both BP and VP, if the vBPD is used. In our opinion, ultrasonic weight estimation is a useful adjunct when determining the manner of delivery in BP.

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