Hebamme 2006; 19(4): 231-235
DOI: 10.1055/s-2006-959343
Wunschsectio
Geburt
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Sectio auf Wunsch? - Eine kritische Analyse der steigenden Sectiorate aus frauenärztlicher Sicht

Matthias David
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Publication Date:
18 December 2006 (online)

Zum Thema

Die stetig steigende Sectiorate hat in der Fachöffentlichkeit zu einer relativ breiten, kontroversen Diskussion über die Ursachen und Folgen dieser Situation geführt, aber auch über Möglichkeiten, diese Entwicklung zu steuern [8] [11] [15]. Die Argumente bewegen sich zwischen einer mehr oder weniger restriktiven Gestaltung der Sectiorate als Qualitätsindikator für eine Klinik bis hin zu einer liberalen „Freigabe der Sectio auf Wunsch”.

Insbesondere diese Position führt nicht selten zu einem Konflikt zwischen den ärztlichen Befürwortern und den Hebammen, denn vor allem die „geplante Sectio auf Wunsch” greift ein zentrales Paradigma der Hebammen an, dass nämlich Schwangerschaft und Geburt physiologische Prozesse sind, die ohne Eingriffe von außen ablaufen sollten, solange es keine spezifischen Indikationen dafür gibt [2].

Literatur

  • 1 Al-Mufti R, McCarthy A, Fisk MN. Obstetricians' personal choice and mode of delivery.  Lancet. 1996;  347 544
  • 2 Cyr RM. Myth of the ideal cesarean section rate: Commentary and historic perspective.  Am J Obstet Gynecol. 2006;  194 932-036
  • 3 Buhimschi CS, Buhimschi IA. Advantages of vaginal delivery.  Clin Obstet Gynecol. 2006;  49 167-183
  • 4 Dudenhausen JW. „Wunschsektio” - aus ärztlicher Sicht. Vortrag beim 32. Symposion für Juristen und Ärzte. Kaiserin-Friedrich-Stiftung, Berlin 2006
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  • 6 Geissbühler V, Zimmermann K, Eberhard J. Geburtsängste in der Schwangerschaft - Frauenfelder Geburtenstudie.  Geburtsh Frauenheilk. 2005;  65 873-880
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  • 8 Grossbichler R. Wird aus Geburtshilfe nun Geburtschirurgie? Bittere Anmerkungen einer österreichischen Hebamme. Vortrag auf der Gemeinsamen Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde e.V. und der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. München. Speculum aktuell 1999: 9
  • 9 Husslein P. Elektive Sectio versus vaginale Geburt. Ist das Ende der herkömmlichen Geburtshilfe erreicht?.  Frauenarzt. 2000;  41 1176-1185
  • 10 Lavender T, Kingdom C, Hart A, Gyte G, Gabbay M, Neilson JP. Could a randomised trail answer the controversy relating to elective cesarean sectio? National survey of consultant obstetricians and heads of midwifery.  BMJ. 2005;  331 490-491
  • 11 Lutz U, Kolip P. Die GEK-Kaiserschnittstudie. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Bd. 42. Asgard, St. Augustin 2006
  • 12 Minkoff HL. et al. . The myth of the precious baby.  Obstet Gynecol. 2005;  106
  • 13 Neises M, Ploeger A. Psychosomatische Aspekte der Wunschsectio.  Frauenarzt. 2003;  44 638-640
  • 14 Rath W, Vetter K. Der Kaiserschnitt zwischen Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren, Mangel an gesichertem Wissen und ärztlicher Entscheidung.  Geburtsh Frauenheilk. 2002;  62 838-842
  • 15 Rieser S. Kaiserschnitt-Studie der GEK. Ein schmerzhafter Schritt.  Deutsches Ärzteblatt. 2006;  103 1222
  • 16 Schmutzler RK, Herleyn-Elger M, Rhiem K, Bücker-Nott H, Roemer VM. Einstellung deutscher Gynäkologen und Gynäkologinnen zur Wunschsectio.  Frauenarzt. 2003;  44 632-636
  • 17 Ulsenheimer K. Die Wunschsectio ist rechtlich erlaubt. Vortrag auf der Gemeinsamen Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde e.V. und der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. München. Speculum aktuell 1999: 9-10
  • 18 Wu JM, Hundley AF, Visco AG. Elelctive primary cesarean delicery: attitudes of urogynecology and maternal-fetal medicine specialists.  Obstet Gynecol. 2005;  105 301

Anschrift des Autors:

Priv.-Doz. Dr. Matthias David

Charité, Campus Virchow-Klinikum

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

Email: matthias.david@charite.de

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