Allgemeine Homöopathische Zeitung 1964; 209(8): 371-379
DOI: 10.1055/s-2006-935232
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Die Stellung der Homöopathie in der heutigen Medizin vom Standpunkt den spezifischen Arzneireizes

Robert Seitschek
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Homöopathie setzt zielstrebig einen Reiz zum Zwecke der Reizbeantwortung, des erkrankten Organismus, nicht um ein Symptom zu unterdrücken, sondern die Selbststeuerungsvorgänge spezifisch anzuregen. Es wird auf die Bedeutung hingewiesen, die die Arbeiten von Pawlow. Speransky, Bykow u. a. m. zum Studium des Reizes und seiner Beantwortung im Organismus gewonnen haben. Zur Zeit können nur für wenige verwendete Arzneien naturwissenschaftlich gültige biochemische Beweise der spezifischen Reizbeantwortung erbracht werden. Für den Arzt war und wird der Wandel der Symptomatik von Krankheit zur Gesundheit als eine A rt der Beweisführung für die Spezifität einer Arznei Gültigkeit haben. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung Hahnemanns hingewiesen, der dem pharmakodymanischen Denken durch den Arzneimittelversuch am gesunden Organismus neue Gesichtspunkte und Impulse verlieh. An Hand von einigen eigenen Krankengeschichten wird die Wirksamkeit homöopathisch angewendeter Pharmaka, die, wie das Bienengift, auch nichthomöopathischen Ärzten in anderer Anwendung vertraut sind, aufgezeigt. Die Definition der Homöopathie als einer arzneilichen, spezifischen, individuellen Reizkörpertherapie ergibt die Einordnung und die Abgrenzung deren Möglichkeiten in den Rahmen der heutigen Medizin. Homöopathie und heutige Medizin stellen keine Contradictio in adjecta dar.

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