Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2003; 8(3): 173-178
DOI: 10.1055/s-2003-40479
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Methodik der Hochschulambulanzenstudie zur Evaluation von Versorgung, Lehre und Forschung

Relevance of Outpatient Departments of University Hospitals for Medical Care, Teaching and Research Activities. The University Outpatient Department StudyM. Lüngen1 , C. Krauth2 , P. Potthoff3 , H. Schmitz4 , I. Brandes2 , T. Steinbach4 , K.  W. Lauterbach1
  • 1Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln
  • 2Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
  • 3I+G Gesundheitsforschung GmbH & Co, München
  • 4Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Beratung mbH (GEBERA), Köln
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Publication Date:
07 July 2003 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Die Leistungen der Hochschulambulanzen sind Gegenstand intensiver Diskussionen, da in Teilbereichen ein weit über den gesetzlichen Auftrag hinausgehender Anteil der ambulanten Versorgung wahrgenommen wird. Zudem wird die ungenügende Vergütung im Bereich der Polikliniken bemängelt. Methode: Im Rahmen der Hochschulambulanzenstudie wurden an 6 Standorten und rund 50 Ambulanzen insgesamt bis zu 40 000 Besuche randomisiert prospektiv dokumentiert. Einbezogen wurden alle bedeutenden Fachrichtungen. Zusätzlich wurden über retrospektive Erhebungen Rahmendaten der Ambulanzen über Versorgungsfunktion, Lehrtätigkeit und Forschungsfunktion im Jahresverlauf erhoben. Eine Stichprobe über das Substitutionspotenzial des stationären Sektors sowie eine Umfrage bei Kassenärztlichen Vereinigungen zum Substitutionspotenzial des niedergelassenen Bereichs der Fach- und Allgemeinärzte geben zusätzliche Informationen. Ziel: Die Hochschulambulanzenstudie soll erstmals in Deutschland einen Überblick über die Leistungen der Hochschulambulanzen in Forschung, Lehre und Versorgung sowie den dabei entstehenden Kosten geben. Es werden bedeutsame Hinweise zur möglichen Neuordnung der Finanzierung der Hochschulambulanzen erwartet.

Abstract

Introduction: The performance of outpatient department of university hospitals are the subject of intensive discussions, since their spectrum of healthcare is far beyond the limits set by german social security law. Besides that the insufficient reimbursement for outpatient care is often criticized but only poor evaluated. Method: First a randomized prospective documentation of 40 000 outpatient visits in 6 universities with 50 outpatient clinics was performed. Second a retrospective survey concerning healthcare spectrum, training and education activities, research function and resources including one full year was done. Third a sample of inpatient cases was evaluated concerning potential for substitution of inpatient cases with outpatient care. Fourth a survey among the medical unions investigated the background of referrals of general practitioners and specialists. Aim: The university outpatient department study gave for the first time an overview of the performance of the university outpatient clinics in research, teaching and healthcare activities and an estimation of the resource consumption in Germany. A major impact on future legislation for new reimbursement schemes in outpatient departments is foreseeable.

Literatur

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  • 7 Kehrens E. Kosten und Kostendeckung der ambulanten Behandlung im Krankenhaus. Essen; MA Akademieverlag 1994

M. Lüngen

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