Balint Journal 2002; 3(4): 118-122
DOI: 10.1055/s-2002-36048
Balint-Preisträger
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Distant Worlds

My First Experiences with Disabled PeopleK. Ress1
  • 1Semmelweis Medical University, Budapest
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Publication Date:
10 December 2002 (online)

Vorwort

Die Studentin steht im 5. Jahr ihres Medizinstudiums und berichtet vorerst über eine Beziehung im 1. Studienjahr mit einem schwerstbehinderten Jungen, Krisztián, welcher seit seiner Geburt im Spital liegt. Sie, die Praktikantin („diejenige, welche am wenigsten Erfahrung und am meisten Zeit hatte”), versucht, sich ihm zu nähern, wobei sie sich vom bloßen Mitleid zur Verantwortung wendet; die Beziehung wird zu einer Art „Arbeitsbündnis” mit Hoch und Tief.

2 Jahre später verlässt die Autorin die Uni für ein Jahr, um praktisch etwas zu erleben und zu lernen (”to do something”). Sie landet in Dublin, in einer ”community with very special needs”. Die Camphill communities sind anthroposophisch inspirierte Gemeinschaften mit schwerstbehinderten Patienten. Hier lebt sie 7 Monate lang mit Síodhna, einer 19-jährigen Behinderten, und was sie in dieser Beziehung sieht, erlebt und verändert - nicht nur an Síodhna, auch an sich - ist erstaunlich.

Sie lernt sich abzugrenzen („verschmelzen hilft niemandem“), und durch das außerordentlich feine Gespür der Kranken für die Befindlichkeit der Studentin kommt diese dazu, sich selber ernst zu nehmen.

Es handelt sich um eine der seltenen Arbeiten, in denen die Wechselseitigkeit der Beziehung als Kern des Geschehens dargestellt wird.
Brigitte Trenkel

Katalin Ress

1146 Budapest

Dózsa György út 9. III. em. 4.

Hungary

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