PiD - Psychotherapie im Dialog 2001; 2(3): 296-299
DOI: 10.1055/s-2001-17168
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sexualpädagogik als
präventive Maßnahme
gegen Sexualstörungen

Beate  Martin
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Publication History

Publication Date:
14 September 2001 (online)

Abstract

Sexualberatung und Sexualpädagogik behandeln ähnliche Themenfelder. Es gibt inhaltliche Überschneidungen und auch die Handhabung im methodischen Vorgehen zeigt Parallelen auf. Ziel beider Arbeitsbereiche ist es, Menschen mit sexuellen Störungen zu begleiten. Die Besonderheit der Sexualpädagogik liegt darin begründet, dass sie sich als präventives, aufsuchendes Angebot versteht. Sie wird üblicherweise als Gruppenarbeit durchgeführt. Was sexualpädagogische Beratung bedeutet und wie versucht wird, Sexualstörungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden, wird anhand eines Fallbeispiels vorgestellt. Darüber hinaus befasst sich der Beitrag mit der Körper- und Sexualaufklärung als einem wesentlichen Bestandteil sexualpädagogischer Arbeit. In der emanzipatorischen Sexualpädagogik wurde in Forschung und Praxis erkannt, dass kindliche Sexualität störanfällig ist und dass es Jugendlichen an angemessener Aufklärung mangelt. Um die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern und diese durch sexualfreundliche Erziehung zu begleiten, bedarf es künftig einer aktiven Verbreitung von Sexualpädagogik.

Literatur

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Adresse der Autorin:

Beate Martin 

Pro Familia

Bohlweg 19

48147 Münster

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