NOTARZT 2001; 17: 37
DOI: 10.1055/s-2001-16127
SICHERUNG DER STRUKTURQUALITÄT
Sicherung der Strukturqualität
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dokumentation im Rettungsdienst der Berufsfeuerwehren

P. Rechenbach
  • Berufsfeuerwehr Hamburg
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

In den Rettungsdienstgesetzen der Bundesländer sind die wesentlichen Anforderungen im Rettungsdienst fixiert. Mit den so genannten Rettungsdienstplänen werden diese Vorgaben im Rettungsdienstkreis in Abhängigkeit zu den örtlichen Gegebenheiten ausgestaltet und abschließend definiert. Dabei muss berücksichtigt sein, inwieweit bestimmte Vorgaben nur als Planungsgröße oder bindend einzuhalten sind. Mit der Festlegung der Hilfsfrist, der Qualifikation des eingesetzten Personals sowie der Vorgabe der einzusetzenden Fahrzeuge und Geräte sind wichtige Elemente der jeweiligen Rettungsdienststruktur fixiert. Zur kontinuierlichen Überwachung der Qualität stehen insbesondere folgende Hilfsmittel zur Verfügung:

stichprobenartige Kontrollen, ob und inwieweit die Vorgaben des Rettungsdienstgesetzes bzw. des Rettungsdienstplanes eingehalten sind statistische Auswertung eindeutig definierter und gesicherter Daten.

Es ist nicht möglich, eine lückenlose Kontrolle für alle Einzelfälle zu realisieren. Gleichwohl muss es im Bewusstsein der beteiligten Personen verankert sein, dass sie regelmäßig kontrolliert werden. Die detaillierte stichprobenartige Analyse einzelner ausgewählter Einsätze zeigt regelmäßig Probleme in der Prozess- und Strukturqualität auf. In der Regel wird mit steuernden Maßnahmen das Problem schnell und einfach behoben, wenn die gewonnenen Erkenntnisse konsequent umgesetzt werden. Mit diesen einfachen Mitteln zur kontinuierlichen Qualitätssicherung wird ein hoher Standard realisierbar. Mit dem Einsatz der Statistik lassen sich insbesondere bestimmte Bereiche der Strukturqualität überwachen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn eine umfangreiche Dokumentation, die weitgehend automatisiert erfolgen muss, realisiert ist. Da es die wesentliche Aufgabe des Personals im Rettungsdienst ist, den Patienten sach- und fachgerecht zu versorgen, wird eine laufende Dokumentation nicht oder nur in Ausnahmefällen realisiert. Mit der halbautomatischen Erfassung bestimmter Zeitpunkte oder der Datenerhebung im Rettungsdienst- oder Notarzteinsatzprotokoll können umfangreiche Datenbestände statistisch ausgewertet werden. Eine Auswertung führt jedoch nur dann zu umsetzbaren Ergebnissen, wenn eine ausreichende Datenqualität gewährleistet ist, die einzelnen Verknüpfungen der Datensätze zu qualitätssichernden Erkenntnissen führen und die Zahl der vergleichbaren Datensätze zu repräsentativen Aussagen führt. Vergleiche mit anderen Rettungsdienstkreisen führen nur dann zu Ergebnissen, wenn die Rahmenbedingungen gleich sind und die grundlegenden Definitionen der einzelnen Datenfelder gleichermaßen interpretiert werden. Die Datenerfassung für eine zukunftsorientierte Planung oder zur Leistungsberechnung bleiben von diesen Betrachtungen weitgehend unberührt.

Von den verantwortlichen Stellen muss sichergestellt werden, dass

eindeutig und einheitlich definierte Ziele existieren eine konsequente Umsetzung der Planungsergebnisse gewährleistet wird die Erfassung gesicherter einheitlich definierter Daten erfolgt.

P. Rechenbach

Berufsfeuerwehr Hamburg

Wendenstraße 251

20537 Hamburg

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