Laryngorhinootologie 2000; 79(11): 650-652
DOI: 10.1055/s-2000-8296
HAUPTVORTRAG
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neue Aspekte in der Diagnostik der allergischen Rhinitis

G. Rasp
  • München
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

Einleitung

Die allergische Rhinitis, von den allergischen Erkrankungen die häufigste, steigt in ihrer Inzidenz von derzeit ca. 30 % weiter. So entstand in den USA 1996 eine Belastung von fast 6 Milliarden Dollar, womit es sich bei der nasalen Allergie um relevante Erkrankung handelt.

Die derzeitige Diagnostik gründet auf die Anamnese und den Hauttest, ergänzt durch die fachspezifische Untersuchung. Bildgebende Verfahren und zytologische ebenso wie histologische Untersuchungen sind unspezifisch, nur der spezifische IgE-Nachweis im Serum ist wirklich eindeutig. Mit der Ausnahme des aufwendigen Provokationstests erfolgt die Diagnostik bei allergischer Rhinitis in üblicher Weise also nicht durch einen Test am Erfolgsorgan, sondern durch eine Untersuchung im Serum oder einen Hauttest.

Bei der derzeitigen Diagnostik werden nur Teilaspekte der allergischen Entzündungsreaktion erfasst. Die Messung von gelöstem Serum-IgE erfasst nicht das zellgebundene IgE, Hauttest und Intranasaltest reduzieren die allergische Reaktion als „Black Box” auf die Frühphase der Sofortreaktion. Etwaige Therapien erfolgen ex juvantibus ohne detaillierte Kenntnis molekularbiologischer Veränderungen. Ohne spezifische lokale Diagnostik besteht damit ein klares diagnostisches Defizit und ein differenziertes Monitoring ist nicht möglich.

Ein Lösungsansatz hierfür ist die Diagnostik im Flüssigkeitsraum der Nase, dem Nasensekret [4]. Das Sekret ist nicht-invasiv und standardisierbar zu gewinnen. Mit der Methode wird auf die proinflammatorischen Zytokine Interleukin 4 [5] und Interleukin 5 [7], auf Entzündungsmediatoren aus Mastzellen [2] und eosinophilen Granulozyten [6] sowie auf Chemokine [3] und Adhäsionsmoleküle [1] eingegangen.

Literatur

  • 1 Bentley A M, Durham S R, Robinson D S, Menz G, Storz C, Cromwell O, Kay A B, Wardlaw A J. Expression of endothelial and leukocyte adhesion molecules intracellular adhesion molecule- 1, E-selectin, and vascular cell adhesion molecule- 1 in the bronchial mucosa in steady-state and allergen-induced asthma.  J Allergy Clin Immunol. 1993;  92 857-868
  • 2 Castells M, Schwartz L B. Tryptase levels in nasal-lavage fluid as an indicator of the immediate allergic response.  J Allergy Clin Immunol. 1988;  82 348-355
  • 3 Lee S C, Brummet M E, Shahabuddin S, Woodworth T G, Georas S N, Leiferman K M, Gilman S C, Stellato C, Gladue R P, Schleimer R P, Beck L A. Cutaneous injection of human subjects with macrophage inflammatory protein- 1 alpha induces significant recruitment of neutrophils and monocytes.  J Immunol.. 2000;  164 3392-3401
  • 4 Linder A, Venge P, Deuschl H. Eosinophil cationic protein and myeloperoxidase in nasal secretion as markers of inflammation in allergic rhinitis.  Allergy. 1987;  42 583-590
  • 5 Paul W E. Interleukin- 4: a prototypic immunoregulatory lymphokine.  Blood. 1991;  77 1859-1870
  • 6 Rasp G, Thomas P A, Bujia J. Eosinophil inflammation of the nasal mucosa in allergic and non-allergic rhinitis measured by eosinophil cationic protein levels in native nasal fluid and serum.  Clin Exp Allergy. 1994;  24 1151-1156
  • 7 Sanderson C J. Interleukin- 5, eosinophils, and disease.  Blood. 1992;  79 3101-3109

Priv.-Doz. Dr. med. G.  Rasp

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke


der Ludwig-Maximilians-Universität München Klinikum Großhadern

Marchioninistraße 15 81377 München

Email: E-mail: rasp@hno.med.uni-muenchen.de

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