Balint Journal 2015; 16(02): I
DOI: 10.1055/s-0035-1554693
Balint
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Balint-Journal

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Publication Date:
09 July 2015 (online)

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Günther Bergmann

Liebe Leserinnen, liebe Leser

In diesem Journal finden Sie an erster Stelle den Beitrag von Peter Bieri, Philosoph, alias Pascal Mercier, Schriftsteller, anlässlich eines Vortrags auf dem gemeinsamen Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (DGPM) und des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) Ende März 2015 in Berlin.

„Selbsterkenntnis durch Erzählungen“- war der Titel dieser ersten „Ascona Lecture“, die nunmehr in Zusammenarbeit mit den jeweiligen, wechselnden Verantwortlichen des Jahreskongresses in Berlin (2016 einmalig Potsdam) stattfinden soll.

Die Ascona Lecture wird gefördert und finanziert von der Stiftung Psychosomatik und Sozialmedizin („Fondazione Medicina Psicosomatica e Sociale“) mit früherem Sitz in Ascona, jetzt in Bern. Rudolf Syz, ein früherer Freund Luban Plozza`s, hat die Weiterführung der Stiftung gesichert. Die Balint­gesellschaft ist in ihrem Vorstand gut vertreten.

Was hat „Selbsterkenntnis durch Erzählungen“ mit Balintgruppen zu tun? Meine Antwort: sehr viel, wenn nicht alles!

Mindestens eines haben M. Balint und P. Bieri gemeinsam: eine Idee über Erzählen und Erzählungen.

Die Quellen des Schriftstellers sind „Erinnern, Phantasie und phänomenologische Aufmerksamkeit“ besonders für Personen und Situationen. Der Vortrag ist wie die Präsentation in der Balintgruppe eine Erzählung, es ist „der Versuch, die Erfahrungen, die Menschen mit sich und der Welt ­machen, zu vergegenwärtigen und aus ihren Bedingungen heraus zu ­verstehen“. „Die Dimension des Geistes ist vor allem die Dimension von Gründen und Sinn und das ist die Dimension von Geschichten über Handlungen ­(Bieri).“ Die Erzählung in der Balintgruppe ist eine Geschichte über Handlungen: dem Handwerk des Arzt/Ärztin Seins und der Arzt-Patienten Beziehung.

„Erzählungen sind nie die getreue, neutrale Abbildung eines Erinnerungsfilms“. Es sind Verdichtungen – wie im Traum oder Tagtraum.

Erfahrbare Interdisziplinarität – eine Voraussetzung zum Überleben von geschlossenen Systemen!

Herzlichst,
Ihr
Priv.-Doz. Dr. med. Günther Bergmann

Zeitschrift der Deutschen
Balint-Gesellschaft,
der Österreichischen
Balint-Gesellschaft
und der Schweizerischen
Balint-Gesellschaft

Herausgeber
Günther Bergmann, Göppingen (Schriftleiter)
Hans-Peter Edlhaimb, Baden, Österreich
Steffen Häfner, Bad Elster
Thomas Kanzow, Kiel
Anousheh Kielstein, Magdeburg
Ernst R. Petzold, Kusterdingen
Philipp Portwich, Brig, Schweiz
Samuel Wiener-Barraud, Hombrechtikon, Schweiz

Nationale Beiräte
Hans-Christian Deter, Berlin
Alfred Drees, Krefeld
Dietrich von Engelhardt, Lübeck
Kurt Fritzsche, Freiburg
Jörg Frommer, Magdeburg
Uwe Gieler, Gießen
Wolfgang Herzog, Heidelberg
Herbert Kappauf, Nürnberg
Rita-M. Kiehlhorn, Berlin
Karl Köhle, Köln
Werner König, Berlin
Volker Köllner, Blieskastel
Friedebert Kröger, Heidelberg
Klaus Lieberz, Mannheim
Dankwart Mattke, München
Heinrich Rüddel, Bad Kreuznach
Christoph Schmeling-Kludas, Rosengarten
Peter Schneider, Bodolz
Wolfram Schüffel, Marburg
Peter Stix, Graz

Internationale Beiräte
Michel Delbrouck, Ransart-Charleroi
Ante Gilic, Zadar
Anita Häggmark, Ekero Stockholm
Alan Johnson, Charleston/South Carolina
Benyamin Maoz , Even Yehuda
Donald Nease, Denver, Colorado
Susan H. McDaniel, Rochester, New York
Marie-Anne Puel, Paris
John Salinsky, London
Arthur Trenkel, Massagno
Albert Veress, Miercurea Ciuc
Vladimir Vinokur, St. Petersburg

Indexiert in
PSYNDEX

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