Journal Club Schmerzmedizin 2014; 3(3): 118-120
DOI: 10.1055/s-0034-1395151
News aus der Medizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kurznachrichten

Further Information

Publication History

Publication Date:
06 October 2014 (online)

Sind Homöopathen bessere Ärzte?

Unter homöopathischer Behandlung besserten sich bei > 80 % der Patienten das Allgemeinbefinden sowie die seelische Verfassung. Auch körperliche Beschwerden ließen nach. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Bertelsmann Stiftung und Barmer GEK, für die knapp 7000 Versicherte befragt wurden. Hauptgrund für die positive Beurteilung sind offenbar Unterschiede im Arzt-Patienten-Gespräch: Die Teilnehmer gaben an, dass Ärzte in der homöopathischen Behandlung

  • besser zuhören,

  • häufiger Sorgen und Ängste der Patienten berücksichtigen und

  • intensiver über die Therapie sprechen.

90 % der Befragten haben großes oder sehr großes Vertrauen in homöopathisch tätige Ärzte, gegenüber Schulmedizinern sind es 75–80 %. Die Patienten sehen aber auch Grenzen der Homöopathie: Bis zu 65 % der damit Behandelten und 70 % der übrigen halten eine alleinige homöopathische Therapie schwerer Erkrankungen unter Umständen für gefährlich. Häufigster Anlass für Besuche bei Homöopathen sind allgemeine Beschwerden (48 %), chronische und akute Erkrankungen (43 bzw. 32 %). Die Patienten gehen dorthin, weil anderswo keine Besserung erreicht wurde oder sie sich einen Arzt mit mehr Zeit wünschen (49 bzw. 48 %). Dass Homöopathie konkret hilft, wo Schulmedizin versagt hat, glauben bis zu 87 % ihrer Nutzer. Von den Befragten ohne Homöopathie-Erfahrung sind es 60 %. rnj

Nach einer Mitteilung der Barmer GEK

Zoom Image
Von einem Besuch beim Homöopathen versprechen sich viele Patienten eine bessere Betreuung – nicht nur mit Globuli und Co., sondern auch im Arzt-Patienten-Gespräch.