Dialyse aktuell 2014; 18(4): 186
DOI: 10.1055/s-0034-1381223
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Historisches und Aktuelles zur Nierentransplantation

Edouard Matevossian
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Publication Date:
15 May 2014 (online)

Die Nierentransplantation wird seit ihrer klinischen Etablierung in den 1960er- und 1970er-Jahren als wirksame Therapie für die Behandlung der meisten Formen des irreversiblen Organversagens angesehen. Die Meilensteine prägen ihre legendäre Geschichte, die sich weit in den Bereich der Mythen und Legenden zurückverfolgen lässt. Erst nach ersten Erfolgen mit Hauttransplantationen im 19. Jahrhundert sowie mit heterotopen autologen Nierentransplantationen aus dem tierexperimentellen Bereich machten Fortschritte im Bereich der Aseptik, Anästhesie und der Gefäßchirurgie die ersten klinischen Transplantationen technisch möglich. Gleichzeitig wurden auf dem Gebiet der Transplantationsimmunologie wichtige Schritte erzielt, sodass auf dem guten Weg vom experimentellen Stadium zur tatsächlichen therapeutischen Methode die ersten großen Transplantationszentren entstanden. Der Stellenwert der Transplantation, insbesondere der Nierentransplantation, ist in der modernen Medizin nicht wegzudenken. Daher ist es das Ziel des Beitrages „Nierentransplantation – Meilensteine im historischen Rückblick“, die relevanten Meilensteine der Nierentransplantation und ihre legendäre Geschichte in einem historischen Rückblick als einen kreativen Entwicklungsprozess würdigend zusammenzufassen.

Ferner steht im Fokus dieser Ausgabe der Dialyse aktuell das Thema „Nachsorge nach Nierentransplantation – Welche Immunsuppression ist für welche Patienten im Langzeitverlauf geeignet?“. Dies erfordert zweifelsohne eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Transplantationschirurgen, Nephrologen, Urologen sowie Pädiatern/Kindernephrologen und niedergelassenen Internisten. Ein wichtiges Ziel in der Nachsorge des nierentransplantierten Patienten besteht darin, eine stabile Transplantatfunktion bei einer guten Lebensqualität sicherzustellen. Sie umfasst im frühen Verlauf nach Nierentransplantation die konsequente Durchführung von ambulanten bzw. stationären Rehabilitationsmaßnahmen – mit dem Ziel der möglichst kompletten Wiederherstellung der sozialen und beruflichen Integration. Darüber hinaus sind auch spezifische Aspekte wie die chronische Abstoßung, Infektionen sowie relevante Medikamentennebenwirkungen und die Minimierung/Optimierung der Immunsuppression zu beachten.