Rofo 2015; 187(1): 57-58
DOI: 10.1055/s-0034-1366598
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Sakkulation des Uterus – Eine seltene, aber bedrohliche Komplikation in der Schwangerschaft

N. Linder
,
A. Tauscher
,
G. Borte
Further Information

Publication History

29 October 2013

08 May 2014

Publication Date:
29 August 2014 (online)

Einleitung

Die Uterussakkulation ist eine seltene Komplikation in der Schwangerschaft und entsteht bei ausbleibender Aufrichtung eines retroflektierten Uterus. Der Uterusfundus persistiert im kleinen Becken. Das untere Uterinsegment wird unphysiologisch gedehnt und sackförmig ausgebuchtet ([Abb. 1]). Zu den klinischen Leitsymptomen gehören Bauchschmerzen, Obstipation und Harnabflussstörungen (Tucher E. Geburtsh Frauenheilk 2011; 71; 985-1005). Die antepartale Diagnosestellung ist essenziell. Bleibt sie aus, sind die maternale und fetale Morbidität peripartal sehr hoch. Das MRT bietet durch die exakte Darstellung der anatomischen Gegebenheiten entscheidende diagnostische Vorteile und unterstützt die Planung der Operation. Durch die elektive Sectio caesarea können schwere Komplikationen, wie die Uterusruptur und intraoperative Verletzungen von Blase und Zervix, verhindert werden.

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Abb. 1 (Schema zur Sakkulation des Uterus). Die elongierte Zervix liegt zwischen Harnblase (B) und Plazenta (P).