Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(05): 551
DOI: 10.1055/s-0033-1358412
Aus unserem Fach
VERSORGUNGSFORSCHUNGSKONGRESS
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spannende Themen aus O und U

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Publication Date:
11 October 2013 (online)

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Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, BVOU und DGOOC
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Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer, DNVF
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PD Dr. Dirk Stengel, MSc, DGU
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Der Deutsche Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) findet dieses Jahr parallel zur wichtigsten Veranstaltung unseres Faches, dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), im ICC in Berlin statt. BVOU, DGOOC und DGU richten ihn dieses Jahr gemeinsam mit dem Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) aus.

Das Leitthema des DKOU 2013 lautet „Menschen bewegen – Erfolge erleben“. Der DKVF findet daran angelehnt unter dem Motto „Erfolge evaluieren – am Patienten orientieren“ statt. Hiermit sollen der enge Zusammenhang zwischen klinischer Expertise und Professionalität einerseits und die Notwendigkeit, unser Handeln zu analysieren und die Sichtweise des Patienten stärker in den Mittelpunkt zu stellen, andererseits betont werden. Nach Glaeske prüft die „Versorgungsforschung die Übertragung der Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin im Alltag vor allem unter dem Aspekt der Patientenorientierung und der Unter-, Über- und Fehlversorgung“.

Das DNVF hat fast 50 institutionelle Mitglieder, darunter die wissenschaftlichen Gesellschaften und Berufsverbände der klinischen Fächer, aber eben auch der Sozialwissenschaften. Dadurch erlaubt der DKVF einen hochinteressanten, interdisziplinären und multiprofessionellen Austausch. Die politische Bedeutung wird durch die Teilnahme namhafter Vertreter der Bundesärztekammer, der KBV, der Kostenträger, aber auch des GBA, des IQWiG und weiterer relevanter Institutionen unterstrichen.

Teilnehmer des DKOU können dank der Unterstützung durch BVOU, DGOOC und DGU ohne weitere Kosten am DKVF teilnehmen. Ein Track des DKVF mit orthopädisch-unfallchirurgischen Themen der Versorgungsforschung findet im Rahmen des DKOU in der Messe Süd statt (Saal London 3). Ein kostenfreier Shuttlebus verbindet die Messe Süd und das ICC und erlaubt es, innerhalb von fünf Minuten zwischen beiden Standorten zu wechseln. Neben den einzelnen Sitzungen zu speziellen Themen könnten für DKOU-Besucher auch die Eröffnungsveranstaltung am Mittwochnachmittag, die Plenarsitzung am Freitagvormittag sowie das „Come Together“ mit Posterpräsentationen am Mittwochabend ab 18 Uhr interessant sein.

In den Pre-Conference Seminaren am Mittwoch werden für Nachwuchswissenschaftler in jeweils vier Stunden wesentliche methodische Grundlagen vermittelt. Neben Kursen zu Epidemiologie, Gesundheitsökonomie und Registerforschung wird auch ein Kurs zur „Versorgungsforschung für Einsteiger aus Orthopädie und Unfallchirurgie“ angeboten, der die Grundlagen sowie verschiedene Praxisbeispiele aus O und U vermittelt. Mehrere Sitzungen setzen sich mit Über-, Unter- und Fehlversorgung auseinander, andere zum Beispiel mit Pay-for-Performance, sektorenübergreifender Versorgung, Patientenorientierung und -sicherheit. Aktuelle Herausforderungen stellen die Nutzenbewertung von Medizinprodukten und die mit ihnen verbundenen Allokationsentscheidungen dar, denen ebenfalls ein Schwerpunkt in diesem Kongress eingeräumt wird. Im Bereich der Orthopädie und Unfallchir­urgie werden schwerpunktmäßig Themen zu hüftgelenknahen Frakturen, Osteoporose, Unfällen, Rehabilitation sowie der Qualitätssicherung diskutiert.

Die Orthopädie und Unfallchirurgie setzt ein klares Signal für die Unterstützung und die aktive Teilnahme an der Versorgungsforschung. So bietet sie bereits eine umfangreiche Möglichkeit zur Registerforschung beim Polytrauma und in der Endoprothetik sowie bei der Analyse von Daten der externen Qualitätssicherung im ambulanten, akutstationären und rehabilitativen Sektor.

Wir laden Sie herzlich ein, sich aktiv am DKVF zu beteiligen. Nur die aktive Beteiligung von Orthopäden und Unfallchi­rurgen kann die Bedeutung muskuloskelettaler Erkrankungen und Verletzungen in diesem wichtigen (wissenschafts-) politischen Bereich unterstreichen. Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam neue Wege für die Beschreibung, Bewertung und nachhaltige Verbesserung der Versorgung in Deutschland entwickeln zu können.

Die Kongresspräsidenten