Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2014; 19(1): 15
DOI: 10.1055/s-0033-1356446
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Zukunft der Finanzierung und der Qualitätsorientierung der deutschen Krankenhäuser

The Future of Financing and Quality Alignment of German Hospitals
H.- K. Selbmann
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Publikationsdatum:
31. Januar 2014 (online)

Die Zukunft der akuten Krankenhäuser in Deutschland ist, so scheint es, mit dunklen Wolken verhangen. In den Augen von Fachleuten schreibt jedes zweite Krankenhaus rote Zahlen und die Transparenz der Krankenhausqualität ist undurchsichtbar und ineffektiv. Man bekommt fast den Eindruck, dass man wieder einmal hofft, durch verstärkte Transparenz die Kosten der stationären Versorgung senken zu können. Eine lang gepflegte Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Da man nicht davon ausgehen kann, dass die obigen Aussagen nicht mit partei- bzw. gesundheitspolitischen Zielen verbrämt sind, hat „Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement“ drei Experten aus der Praxis gefragt, wie sie denn die Entwicklung sehen. Ihre Visionen finden Sie in den folgenden Beiträgen dieser Ausgabe von „Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement“.

Günter Neugebauer, Gesundheitsökonom aus München und langjähriges Mitglied des Sachverständigenrats, sieht eine positive Entwicklung des finanziellen Zustands der Krankenhäuser voraus, wenn das DRG-Entgelt-System gründlich reformiert und die Investitionsfinanzierung neu geordnet wird.

Norbert Röder, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Münster, und Dominik Franz setzen nach einer Inventarisierung und Bewertung der vorhandenen Methoden, Instrumente und Modelle des Qualitätsmanagements auf die intrinsische Motivation der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeiter. Nur mit Methoden und Instrumenten wird die Qualität nicht besser.

Andreas Tecklenburg, Vorstand Krankenversorgung der Medizinischen Hochschule Hannover, sieht einen Grund für den gegenwärtigen verbesserungsbedürftigen Zustand des Qualitätsmanagements im Krankenhaus darin, dass die Akteure oft ihre eigenen Ziele verfolgen, die nicht kongruent sind. Ein zweiter Grund besteht seines Erachtens darin, dass den Krankenhäusern und ihren Mitarbeitern die richtigen Anreize für eine Qualitätsverbesserung fehlen bzw. dass sie für sie nicht erkennbar sind. Die Akteure im Gesundheitswesen sollen wieder mehr zueinander und zu gemeinsamen Zielvorstellungen finden.

Wenn Sie, liebe Leser, durch die Lektüre der drei Artikel zu eigenen Vorstellungen über die Zukunft der Krankenhäuser und über Lösungsmöglichkeiten angeregt werden, lassen Sie sie uns doch wissen.

Hans-Konrad Selbmann

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H.-K. Selbmann