Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2012; 01(06): 680-682
DOI: 10.1055/s-0033-1348291
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ENDOCERT
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Startschuss für Endoprothesenzentren

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Publication Date:
18 June 2013 (online)

Im Rahmen des diesjährigen DKOU gab die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) nach einer mehr als dreijährigen Vorbereitungszeit EndoCert, das weltweit erste Zertifizierungsverfahren für Endoprothesenzentren, frei. Somit können sich ab sofort Kliniken und Einrichtungen, die sich intensiv mit dem Gelenkersatz beschäftigen, als Endoprothesenzentren und Endoprothesenzentren der Maximalversorgung zertifizieren lassen.

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390.000 Das ist die Anzahl der künstlichen Gelenke, die jedes Jahr in Deutschland eingebaut werden. Die EndoCert-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie soll eine qualitativ hochwertige Durchführung solcher Engriffe sicherstellen.

Die Erhöhung der Patientensicherheit und der Versorgungsqualität gehört zu den wesentlichen Tätigkeitsschwerpunkten der DGOOC. Mit mehr als 390.000 Operationen pro Jahr stellt der Bereich der Endoprothetik auch gesundheitspolitisch einen wesentlichen Anteil der orthopädischen Versorgungsrealität dar. Daher wurde auf Anstoß von Prof. Wolfram Mittelmeier im Jahr 2009 eine Initiative zur Zertifizierung von Endoprothesenzentren durch die DGOOC ins Leben gerufen. Daran waren neben Vertretern der DGOOC die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik als Sektion der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) beteiligt.

Nachdem die einberufene Expertenkommission die Anforderungen an Endoprothesenzentren erarbeitet hatte, wurde das Verfahren in zwei Pilotphasen an insgesamt 23 Kliniken auf seine Durchführbarkeit und Relevanz im Hinblick auf die Patientenversorgung untersucht. An der ersten Phase nahmen Kliniken teil, die sich bereits intensiv mit der Implantation von Endoprothesen beschäftigten. Hierbei wurde der Schwerpunkt auf die Relevanz der aufgestellten Anforderungen für die Patientensicherheit und Ergebnisqualität gelegt. In die zweite Pilotphase wurden auch Einrichtungen einbezogen, die von der klassischen Klinikstruktur abweichende Organisationsformen auf-wiesen. Somit konnte die Umsetzbarkeit der Zertifizierungskriterien auch in neuen Versorgungsstrukturen nachgewiesen werden. Zudem wurden von der DGU als Pilotkliniken benannte Abteilungen berücksichtigt. Im Anschluss an jede Pilotphase wurden die Ergebnisse kritisch bewertet und die Anforderungen entsprechend überarbeitet. Nach finaler Abstimmung mit den beteiligten Gruppen konnte das System nun am 19. Oktober 2012 freigegeben werden.

ZERTIFIZIERTE TEILNEHMER DER PILOT PHASEN I UND II

endoBonn - Gemeinschaftskrankenhaus Bonn (EPZmax)
Universitätsklinikum Bonn (EPZmax)
Herzogin-Elisabeth-Hospital Braunschweig (EPZmax)
Annastift Hannover (EPZmax)
St. Remigius KH Opladen (EPZmax)
Asklepios Bad Abbach, Universitätsklinikum Regensburg (EPZmax)
Sana Klinikum Ostholstein, Oldenburg (EPZ)
Universitätsklinikum Rostock (EPZmax)
Universitätsklinik Friedrichsheim, Frankfurt (EPZmax)
Rotkreuzklinikum München (EPZ)
Universitätsklinikum Aachen (EPZmax)
Klinikum Garmisch-Partenkirchen (EPZ)
St. Vincenz- und Elisabeth Hospital Mainz (EPZmax)
Lukaskrankenhaus Bünde (EPZmax)
Diakoniekrankenhaus Bremen (EPZmax)
OCM MVZ München/ Sana Kliniken Solln Sendling (EPZmax)
St. Marien-Hospital Borken (EPZmax)
Klinikum Großhadern der LMU München (EPZmax)
Universitätsklinikum Dresden (EPZmax)
Gemeinschaftspraxis Havelklinik Berlin (EPZ)
St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn (EPZ)

(in der Reihenfolge der Zertifizierung)

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Zertifikat erteilt: 21 Kliniken erhielten im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie das EndoCert-Siegel.