Was ist eigentlich …

… Phrenologie?

Der Begriff Phrenologie wird im Zusammenhang mit der Geschichte der Osteopathie des Öfteren genannt. Nicht zuletzt widmet Carol Trowbridge in ihrer Still-Biografie der auch als Schädellehre oder Kranioskopie bezeichneten Phrenologie mehrere Seiten. Sie vermutet, dass Still auch durch die Phrenologie zur Begründung der Osteopathie inspiriert worden sei.

Das Konzept der Phrenologie stammt von dem deutschen Arzt und Anatom Franz Joseph Gall (1758–1828). Gall, so wird berichtet [1], beobachtete während seines Medizinstudiums, wie mühelos manche Studenten lateinische Begriffe lernten. All diese Lernkünstler hatten große hervorquellende Augen, wie auch damals seine Klassenkameraden, denen das Auswendiglernen leicht fiel. Fasziniert von dieser Idee untersuchte Gall nach Abschluss eines Medizinstudiums 1785 in Wien mehr als 300 Schädel und begann im Lauf der Zeit, Beziehungen zwischen Schädelform und sozialer Herkunft sowie charakterlichen Eigenschaften herzustellen.

• Literatur

• 1 Eberle U. Kartograph des Schädels. Geo kompakt 2008; 15: 50-53
• 2 Trowbridge C. Andrew Taylor Still 1828 – 1917. 4th, ed. Pähl: Jolandos; 2000