Rofo 1973; 118(6): 715-720
DOI: 10.1055/s-0029-1229630
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Größenordnung der Strahlenbelastung des Untersuchers in der Röntgendiagnostik und gegenwärtige Kriterien zu ihrer Bewertung

Radiation dose received by personnel during radiological diagnostic procedures; current criteria for its evaluationK. Ewen, G. Schmitt, E. Heissen
  • Zentralstelle für Sicherheitstechnik, Strahlenschutz und Kerntechnik der Gewerbeaufsicht des Landes Nordrhein-Westfalen und Strahlenklinik im Radiologischen Zentrum der Gesamthochschule Essen (Direktor: Prof. Dr. E. Scherer)
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Wegen der Schwierigkeiten, die sich bei der Messung abgeschirmter Sekundärstrahlung durch laufende Änderungen der Abschirmungsgeometrien und -maße in der Röntgendiagnostik ergeben, finden sich nur bei wenigen Autoren Angaben über die Strahlenbelastung des Untersuchers.

Insbesondere ist für die Messung der Knochenmarksintregraldosen des Untersuchers, die für die Abschätzung des Leukoserisikos bedeutsam wäre, z. Z. kein praktikables Verfahren anzugeben. Dieses Risiko ist allerdings durch die gegenwärtigen Strahlenschutzempfehlungen und -vorschriften weitgehend reduziert worden.

Bei der Abwägung des genetischen und somatischen Strahlenrisikos eines vorwiegend röntgendiagnostisch tätigen Arztes kann — unter der Voraussetzung eines optimalen Strahlenschutzes — ein Wert zwischen 1 und 2 rem pro Jahr als realistisch angesehen werden.

Unter Zugrundelegung dieses Wertes dürften Gesamtdosen von 10 bis 20 rem, bei denen schädigende Wirkungen auf die Keimzellen zu erwarten sind, auch von Radiologen innerhalb einer Generationsperiode kaum erreicht werden.

Summary

Measurements of secondary radiation during radiological diagnostic procedures are difficult because of the continuously varying amounts of radiation and their geometry. Consequently, very few authors have given figures to indicate the radiation dose received by personnel. In particular, no practical methods are available for measuring integral bone marrow dose in the personnel; this would be particularly valuable for estimating damage to the leucocyte series. Current radiation protection recommendations and regulations have considerably reduced any risk. At present, a realistic estimate would seem to be one to two REM per annum as the genetic and somatic (trunk) dose received by a radiologist, assuming satisfactory radiation protection. Assuming these values, it is unlikely that dosage of ten to twenty REM, which may be genetically damaging, will be received by a radiologist within a generation.

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