Suchttherapie 2009; 10(2): 56
DOI: 10.1055/s-0029-1220720
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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M. Klein
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Publication Date:
15 May 2009 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie halten nunmehr ein Heft der Suchttherapie in Händen, das mindestens zwei Besonderheiten aufweist. Zum einen ist es in neuer Ausstattung. Mit dem zweiten Heft des Jahres 2009 ist ein umfassender Relaunch der Suchttherapie verbunden. Mehr Farben, neue Rubriken, klarere Gliederung, mehr Inhalte, leichtere Lesbarkeit! Aber schauen und vertiefen Sie sich selbst. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre des Heftes gefällt und Ihnen einen Nutzen bringt. Unser Ziel ist nach wie vor, Praktikerinnen und Praktiker wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzusprechen und miteinander zu verbinden. Dabei ist es der besondere Anspruch des Herausgeberteams und der Redaktion, Sie alle spüren zu lassen, wie interessant und innovativ Suchtwissenschaft und Suchthilfe sein kann. Und dies ist verbunden mit der zweiten Besonderheit dieses Heftes. Wir feiern unser 10-jähriges Bestehen! Ein kurzer Blick auf die letzten zehn Jahre soll reichen, um zu bestätigen, dass es möglich ist, in Deutschland ein fortschrittliches, kritikfreudiges wissenschaftliches Journal im Suchtbereich zu veröffentlichen. So war es und so soll es bleiben. Alles andere mag sich wandeln. Dieses kurze Resümee zu 10 Jahren Suchttherapie und Relaunch soll mit einem ausdrücklichen Dank aller Herausgeber an den Thieme-Verlag, die Redaktion, die Gutachter, die Gründungsherausgeber und – last, but not least – an unsere zahlreichen Autorinnen und Autoren verbunden sein.

Dass der Wandel bei der Suchttherapie voranschreitet, wird auch durch den Eintritt zweier neuer Herausgeber unterstrichen. Wir freuen uns, zwei junge Wissenschaftlicher mit schon ausgiebiger Erfahrung im Suchtbereich für die Suchttherapie gewonnen zu haben. Es sind Prof. Jens Reimer, Psychiater, vom UKE-Hamburg und Dr. Gallus Bischof, Psychologe, von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Lübeck. Beide sind in diesem Heft auf Seite 53 persönlich vorgestellt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihnen in den nächsten Jahren.

Das vorliegende Heft liefert Ihnen einen breiten Einblick in aktuelle und innovative Beiträge aus der Suchtforschung. Aufgrund der Vielzahl vorliegender Einzelbeiträge haben wir uns entschlossen, kein thematisches Schwerpunktheft, sondern wieder einmal ein sogenanntes „Varia-Heft” erscheinen zu lassen. Damit wird die ganze Breite der vorliegenden Beiträge deutlich. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Themen:

Prof. Ambros Uchtenhagen, Zürich, bekanntes Urgestein der Drogentherapie und –forschung referiert ausführlich zum Thema „Abstinenz als gesellschaftlicher und therapeutischer Leitgedanke” und betrachtet damit von den ideen- und kulturgeschichtlichen Wurzeln bis zu den Implikationen der heutigen Suchttherapie ein Konzept, das in den letzten Jahren in seiner Alleingültigkeit für alle Betroffenen zu Recht in die Diskussion geraten ist. Differenzierung und Zieloffenheit tun Not, ist hier u. a. die Botschaft. Wir hoffen, dass der Prozess der Personenorientierung im wohlverstandenen Sinne hier weitergeht und sich vertieft.

Prof. Marion Laging, Hochschule Esslingen, referiert in ihrem Beitrag über die Inanspruchnahme von Hilfen bei Menschen mit problematischem und pathologischem Glücksspielverhalten. Ihr Beitrag macht deutlich, dass der Suchthilfebereich hier noch viel Optimierungs- und Weiterentwicklungsbedarf aufweist.

Dr. Lucia Krohn und Mitautoren vom Institut für Medizinische Psychologie und vom Fachkrankenhaus Hansenbarg, Hanstedt, beschäftigten sich mit psychischen Beeinträchtigungen von Rehabilitanden einer stationären Suchttherapieeinrichtung von der Aufnahme bis zur Entlassung. Der Bedarf einer zusätzlichen ambulanten psychotherapeutischen Weiterbehandlung wird dabei diskutiert.

Der Frage, ob elterlicher Alkoholismus einen Risikofaktor dafür darstellt, dass Töchter eine Essstörung entwickeln, gingen Dr. Nicole Baltruschat, Prof. Michael Klein und Prof. Edgar Geissner nach. Die Untersuchung ergab, dass sich dieser Zusammenhang als bedeutsamer Risikofaktor nachweisen ließ.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und Gewinn beim Lesen der neuen Suchttherapie. Für Rückmeldungen sind wir wie immer dankbar.

Ihr Michael Klein

Editor-in-Chief

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. M. Klein

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Wörtherstraße 10

50668 Köln

Email: Mikle@katho-nrw.de

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