Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2009; 41(3): 134-138
DOI: 10.1055/s-0029-1213573
Praxis
Behandlungsprobleme
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Motivationale Faktoren auf das Ernährungsverhalten von Tumorpatienten

Steffen Theobald
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Publication Date:
24 September 2009 (online)

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Zusammenfassung

Ernährungsgewohnheiten werden von einer Vielzahl von Einflussfaktoren geprägt. Neben den physiologischen Bedürfnissen Hunger und Durst spielen Kognitionen, Wahrnehmungen, Erwartungen, Emotionen sowie Vorlieben und Abneigungen eine Rolle bei der Ausprägung von Verzehrsmustern. Bei Patienten und insbesondere solchen mit einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung wie Krebs kommt noch ein hoher Grad an Vulnerabilität als motivationaler Faktor für die Veränderung von Essgewohnheiten hinzu. Um ein bestehendes Ernährungsverhalten zu verändern, müssen die oben genannten Einflussfaktoren im Beratungsprozess berücksichtigt werden.

In den verschiedenen Phasen der Erkrankung stehen unterschiedliche Ziele im Vordergrund. Während es in der Akutphase (OP, Chemo-/Strahlentherapie) primär um die Linderung von therapiebedingten Beschwerden geht (z. B. Appetitlosigkeit, Mangelernährung, Diarrhöen), fragen Patienten in der Nachsorge häufig nach einer rezidivpräventiven Ernährung. Dieser Artikel beschreibt, was Ernährungsverhalten beeinflusst und wie die Ernährungsberatung unterschiedlichen Bedürfnissen von Tumorpatienten gerecht werden kann.

Abstract

Dietary habits are influenced by a number of parameters. Cognition, perceptions, expectancies, emotions, preferences and aversions as well as physiological needs like hunger and thirst are involved in forming a specific dietary pattern. Vulnerability acts as an additional motivational factor in tumour patients due to this potentially life threatening disease. All factors have to be considered while counselling this specific group of patients.

Depending on the stage of treatment the dietary counselling aims for different goals. During surgery, chemotherapy or radiation therapy disorders in the gastro-intestinal tract are frequently observed. In the after-care situation patients rather ask for healthy diets to prevent a relapse. This article describes determinants of dietary habits and how patients can be motivated to change food choices.

Literatur

Korrespondenzadresse

Steffen TheobaldDipl. Oecotrophologe 

Praxis für Ernährungstherapie

Schwaighofstr. 13

79100 Freiburg

Email: info@ernaehrungstherapie-theobald.de