Planta Med 1974; 26(6): 128-143
DOI: 10.1055/s-0028-1097980
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

BOTANISCHE UND PHYTOCHEMISCHE UNTERSUCHUNGEN AN DEN EUROPÄISCHEN UND KLEINASIATISCHEN ARTEN DER GATTUNG HELLEBORUS – I. Zur Verbreitung, Morphologie, Anatomie und Kultur der Helleborus–Arten

Botanical and phytochemical investigations of species of the genus Helleborus growing in Europe und Asian Minor – I. Distribution, morphology and cultivation of Helleborus speciesW. Wissner, H. Kating
  • Institut für Pharmakognosie der Philipps–Universität Marburg a. d. Lahn und Institut für Pharmazeutische Biologie der Friedrich–Wilhelms–Universität Bonn
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Publication Date:
14 January 2009 (online)

Abstract

The Helleborus species, mentioned in the Flora Europaea and Flora of Turkey were collected at the natural biotops. Starting with plants vegetatively grown from small parts of rhizomes, it took at least 3 years, starting with seed grown plants 4 years were necessary to begin harvesting. It was not possible to determine the individual species on the basis of the morphological and anatomical characteristics of the dried and chopped drugs. The only exception is H. foetidus which in contrast to the other species lacks a rhizome; it possesses a heavy lignified root system.

Zusammenfassung

Bei vegetativer Vermehrung (geteilte Wurzelstöcke von Pflanzen der natürlichen Wuchsorte) der in der Flora Europaea (1964) und der Flora of Turkey (1965) aufgeführten Arten der Gattung Helleborus, kann frühestens nach drei Jahren Wachstum eine lohnende Ernte der unterirdischen Organe vorgenommen werden. Bei den Versuchen zur generativen Vermehrung (Samenaussaat in Freilandkästen im Sommer; Keimungsrate bei allen Arten ca. 80 %), wurden vier Jahre bis zur lohnenden Wurzel– und Rhizomernte benötigt. Vergleichende morphologische und anatomische Untersuchungen ergaben, daß wegen der Merkmalsarmut die Zuordnung zu einer bestimmten Stammpflanze am getrockneten und zerkleinerten Wurzel– und Rhizommaterial (Schnittdroge) bei den europäischen und kleinasiatischen Helleborus–Arten nicht möglich ist. Lediglich H. foetidus, der ohnehin nicht als drogenliefernde Pflanze in Frage kommt, macht eine Ausnahme. Er besitzt, im Gegensatz zu den übrigen Arten, kein Rhizom mit sproßbürtigen Speicherwurzeln, sondern ein echtes, stark verholztes Wurzelsystem.

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