Minim Invasive Neurosurg 1976; 19(5): 201-207
DOI: 10.1055/s-0028-1090412
© Georg Thieme Verlag Stuttgart

Falschnegative Myelogramme bei operativ bestätigtem lumbalem Bandscheibenvorfall

M. Schäfer, H. Riebeling, H. Hacker
  • Abteilung f. allgem. Neurochirurgie und Abteilung f. Neuroradiologie am Klinikum der Universtiät Frankfurt/M
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Publication Date:
18 November 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wurde eine fortlaufende Serie von 821, mit wasserlöslichem Kontrastmittel myelographierten und anschließend operierten lumbalen Bandscheibenvorfällen analysiert. Bei diesen Patienten fanden sich 47 = 5,7% falschnegative Myelogramme von einwandfreier Bildqualität.

Zur Klärung der Frage, ob anatomische Varianten oder ein bestimmter Funktionszustand des Subarachnoidalraumes als Ursache für falschnegative Myelogramme in Frage kommen, wurden einerseits der klinische Befund dieser Patienten und andererseits folgende radiologische Parameter ausgewertet:

  1. Interpedunkularabstand L 4, L 5, S 1

  2. Breite des Subarachnoidalraumes in der Koronarebene L 4, L 5, S 1

  3. Breite des Subarachnoidalraumes in der Sagittalebene in Höhe der Unterkante des 5. L

  4. Abstand zwischen Rückfläche des 5. L und der vorderen Begrenzung des Subarachnoidal raumes im sagittalen Strahlengang.

3 statistische Korrelationen wurden mit denen einer Kontrollgruppe mit richtig positiven Myelogrammen verglichen.

Meßwerte und statistische Berechnung ergaben keine Korrelation bestimmter Werte mit falschnegativen Myelogrammen. Es erscheint zur Zeit nicht möglich zu sein, derartige falschnegative Befunde zu erklären oder zu erkennen. Ein negatives Myelogramm schließt daher einen Bandscheibenvorfall nicht mit Sicherheit aus.

Summary

A consecutive series of 821 lumbar myelograms in patients operated on for prolapsed disks were analysed. 47 or 5·7% had to be listed false-negative in spite of excellent technical quality.

To find out, whether anatomical variations or a special functional state of the subarachnoid space could have prevented a correct diagnosis, clinical symptoms and some special radiological parameters were examined and statistically evaluated:

  1. Distances between peduncles of L 4, L 5, S 1

  2. Width of subarachnoid space in a coronal section of L 4, L 5, S 1

  3. Width of subarachnoid space in a sagittal section of L 5

  4. Distance between the posterior limit of the body of L 5 and the anterior limit of the sub arachnoid space.

Measurement and statistical correlations did not reveal any correlation between false-negative myelograms and any of the anatomical variants measured.

We still cannot rule out false-negative myelograms.