Aktuelle Kardiologie 2025; 14(01): 34-39
DOI: 10.1055/a-2462-4665
Kurzübersicht

Re-Intervention nach Mitralklappenreparatur oder -ersatz

Reintervention After Mitral Valve Repair or Replacement
Matthias Gröger
1   Klinik für Kardiologie, Universitäres Herzzentrum Ulm, Ulm, Deutschland
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1   Klinik für Kardiologie, Universitäres Herzzentrum Ulm, Ulm, Deutschland
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Zusammenfassung

Erkrankungen der Mitralklappe sind im klinisch-kardiologischen Alltag allgegenwärtig. Versagen medikamentöse Therapien, so erfolgt oft eine chirurgische oder interventionelle Behandlung. Zwar sind die heutigen technischen Möglichkeiten vielfältig, dennoch ist ein beträchtlicher Anteil der Patienten im Verlauf von einer erneuten relevanten Klappendysfunktion betroffen. Hier kann ein erneuter Reparaturversuch erwogen werden, wobei insbesondere bei voroperierten Patienten ein stark erhöhtes perioperatives Risiko im Rahmen eines Re-Eingriffs beachtet werden muss. In diesen Fällen können, bei anatomischer Eignung, interventionelle Verfahren erwogen werden. Umgekehrt kann eine Dysfunktion der Mitralklappe nach stattgehabter Intervention einen chirurgischen Zweiteingriff erforderlich machen. Der interdisziplinären Entscheidung im Herzteam kommt bei diesen stets komplexen Patienten eine entscheidende Bedeutung zu, um das individualisierte, optimale Vorgehen festzulegen.

Abstract

Mitral valve diseases are frequent in everyday clinical practice. If conservative treatment fails, surgical or percutaneous interventions are often performed. A wide range of techniques are available and procedural success is regularly achieved, however a significant number of patients develop recurrent valve failure. In these cases, re-intervention should be considered. However, in particular in surgically treated patients a very high perioperative risk has to be acknowledged. In these patients, if anatomically suitable, a percutaneous approach can be an option. On the other hand, valve surgery should be evaluated after failure of percutaneous intervention. As standardized recommendations are lacking, interdisciplinary decision making within the heart team is paramount to optimize treatment for each individual patient.

Was ist wichtig?

Eine rekurrente Mitralklappendysfunktion nach vorherigem chirurgischem oder interventionellem Eingriff tritt häufig auf und kann durch technische Fehlfunktion, Fortschreiten der initialen oder Auftreten einer neuen Pathologie bedingt sein.

Ein Re-Eingriff an der Mitralklappe stellt ein komplexes Verfahren mit oft hohem periprozeduralem Risiko dar und sollte an entsprechend erfahrenen Zentren erfolgen.

Mangels evidenzbasierter Empfehlungen ist ein individualisiertes Vorgehen in Abstimmung innerhalb des interdisziplinären Herzteams angezeigt.



Publication History

Article published online:
05 February 2025

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