Aktuelle Dermatologie 2024; 50(03): 97-98
DOI: 10.1055/a-2217-4700
Editorial

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Medizinischen Universität Innsbruck im Blickpunkt

The Department of Dermatology, Venereology and Allergy at the Medical University in Innsbruck in the spotlight
Matthias Schmuth
1   Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
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Die Universitäts-Hautklinik in Innsbruck gehört zu den zentrumsnah in den Stadtteil Innsbruck-Wilten eingebetteten Kliniken und Instituten der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, die im 17. Jahrhundert gegründet wurde. Ab Anfang der 2000er-Jahre wurden diese zur eigenständigen Medizinischen Universität Innsbruck formiert. Unter meinen Vorgängern, Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Fritsch und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus Wolff, erfuhr die Klinik einen Aufschwung und eine Blütezeit sowohl der Grundlagenforschung als auch der patientenorientierten medizinischen Innovation Patient*innen-Versorgung.

In Innsbruck wurden – parallel mit Boston – durch Klaus Wolff und Herbert Hönigsmann die PUVA-Therapie mitentwickelt, die klinische Anwendung früher Retinoide von Peter Fritsch beschrieben, die Forschung an dendritischen Zellen unter Klaus Wolff, Georg Stingl, Gerold Schuler, Nikolaus Romani, Christina Heufler-Tiefenthaler und Patrizia Stoitzner, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Nobelpreisträger Ralph M. Steinman, auf internationalem Niveau fortentwickelt, die Anknüpfung der österreichischen HIV-Epidemiologie an internationale Kohortenstudien von Robert Zangerle etabliert. Helmut Hintner hat die Diagnostik und Therapie von Patient*innen mit Genodermatosen zuerst in Innsbruck und später in Salzburg wesentlich weiterentwickelt.

In den letzten 14 Jahren der Klinikleitung konnte ich auf der guten Infrastruktur und der ausgezeichneten nationalen und internationalen Vernetzung aufbauen, wofür meinen Vorgängern mein größter Dank gebührt. Heute ist die Klinik mit der Professur des Klinikleiters, einer Professur für Experimentelle Dermatologie, auf die Patrizia Stoitzner berufen wurde, und ihren klinischen Spezialbereichen fokussiert auf eine bestmögliche Patient*innenbetreuung und translationale Forschung, die zunehmend von individualisierten Diagnose- und Therapiekonzepten und der Digitalisierung geprägt wird. Sie nimmt eine wesentliche Ausbildungsfunktion für den Westen Österreichs und Südtirols ein und ist in klinischer Versorgung, Forschung und Lehre breit aufgestellt.

Besonderheiten der Klinik sind die umfassende Versorgung in den Bereichen Allergologie und HIV einschließlich Geschlechtskrankheiten und Infektiologie, die am Campus jeweils ein Alleinstellungsmerkmal besitzen und wichtige Serviceleistungen für die kooperierenden medizinischen Fachgebiete anbieten. Die Interdisziplinarität mehrerer weiterer Spezialbereiche, z.B. Dermatoonkologie, Kollagenosen/Autoimmundermatosen/Vaskulitiden, Seltene Krankheiten/Genodermatosen stellt unter Einbeziehung der verschiedenen Fachperspektiven die individuelle klinische Situation der Patient*innen in den Mittelpunkt der diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Die Klinik ist Teil des Comprehensive Cancer Center Innsbruck (CCCI) und des Comprehensive Center for Immunology, Infection and Transplantation (CIIT). Die Univ.-Hautklinik Innsbruck ist seit 2016 isozertifiziert und onkozertifiziert. Die Labore der Routinediagnostik sind seit 2023 gemäß EN ISO 15189:2022 akkreditiert. Daneben gehört die Klinik mit dem Expertisezentrum für Genodermatosen mit Schwerpunkt Verhornungsstörungen zum Zentrum Seltene Krankheiten Innsbruck (ZSKI) und ist Mitglied im European Reference Network (ERN) for Rare Skin Diseases.

Wir freuen uns, dass wir im Folgenden unsere verschiedenen Klinikbereiche, Forschungsschwerpunkte und Ausbildungsinitiativen vorstellen können. Für dieses Heft der Reihe „Klinik im Blickpunkt“ bieten wir neben der Vorstellung der Klinikstruktur, aktuelle Fallberichte aus der Klinik, eine Arbeit über das traditionelle dermatologische Lehr- und Anschauungsmittel der Moulagen in Innsbruck und wir beleuchten die wissenschaftliche Ausrichtung der Forschungsaktivitäten der Klinik während der Nazizeit. Ich danke allen Autor*innen und dem wunderbaren, engagierten Team der Klinik für die großartige Arbeit.


Mit herzlichen Grüßen aus Innsbruck,


Ihr Matthias Schmuth
Univ.-Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Anichstr. 35
6020 Innsbruck



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Article published online:
14 March 2024

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