Handchirurgie Scan 2023; 12(03): 157
DOI: 10.1055/a-2090-9045
Editorial

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch diese Ausgabe von Handchirurgie Scan hält eine große Zahl von Publikationen bereit, die wir für Sie ausgewählt, zusammengefasst und kommentiert haben. Die Lektüre ist kurzweilig sowie informativ und verschafft Ihnen eine Übersicht zu aktuellen klinischen und wissenschaftlichen handchirurgischen Erkenntnissen.

Im Diskussionsteil finden Sie wie gewohnt Artikel, die wir aufgrund von Relevanz und Inhalt so bemerkenswert finden, dass wir namhafte Handchirurgen um einen Expertenkommentar gebeten haben. Gleich drei Publikationen beschäftigen sich mit der intramedullären Schraubenosteosynthese an Metakarpalia und Phalangen und berichten anhand von Fallserien über gute Ergebnisse. Das Verfahren bedarf jedoch einer kritischen Indikationsstellung und sorgfältigen Anwendung. Immer noch herausfordernd ist die Stabilisierung des Karpus bei der chronischen skapholunären Instabilität. Mittelfristig gute klinische Resultate bei radiologischen Repositionsverlusten wurden nun nach der ECRB-Tenodese berichtet. Umstritten ist weiterhin die Bedeutung einer Proximalisierung des Metakarpale 1 nach Trapezektomie. Eine große Fallserie kam zu der Erkenntnis, dass die Proximalisierung nicht mit Schmerzen korreliert und nach Ablauf von vier Monaten sistiert. Kann die Behandlung von Infektionen der Beugesehnenscheiden durch eine minimalinvasive operative Therapie in Lokalanästhesie in der Notaufnahme vereinfacht werden? Daran sind erhebliche Zweifel angebracht, obwohl zwei Publikationen dieses Konzept befürworten. Aromataseinhibitoren erfahren eine breite Anwendung zur Brustkrebsbehandlung und gehen mit einer signifikanten Häufung von Tendovagitinis stenosans einher. Die betroffenen Patientinnen können aber nach üblichen Konzepten behandelt werden. Spannend ist ein neuer Therapieansatz beim Morbus Dupuytren im Frühstadium. Durch intraläsionale Injektionen mit dem monoklonalen Antikörper Adalimumab kam es zur Größenreduktion und Erweichung des kontrakten Gewebes. Die bisherigen Ergebnisse bedürfen aber einer längerfristigen Bestätigung. Bei der Verwendung von Kirschnerdrähten kann es zu erheblicher Hitzeentwicklung bis hin zu Knochennekrosen kommen. Anhand der Ergebnisse einer experimentellen Studie werden die negativen Einflussfaktoren und das schonendste Vorgehen beim Bohren von Drähten diskutiert.

Im Aktuell-Teil wird Ihnen ein breites Spektrum an Themen präsentiert. Die Publikationen beschäftigen sich u. a. mit Ergebnissen und Kosten der Verwendung von Knochenersatzmaterial bei Osteosynthesen am distalen Radius, der operativen Behandlung von Mittelgliedbasisfrakturen durch Plattenosteosynthese oder Hemihamatum-Arthroplastik, der Denervierung als Alternative zur Resektionsarthroplastik bei Rhizarthrose und der Routine-Heparinisierung nach Finger-Replantation.

Gerne möchten wir Ihnen auch die beiden Fortbildungsartikel empfehlen. Diese CME-Beiträge beschäftigen sich mit Explosions- und pyrotechnischen Verletzungen sowie der Diagnostik und Therapie benigner Knochentumoren der Hand.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. September 2023

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