Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2024; 59(04): 237-250
DOI: 10.1055/a-2082-8777
CME-Fortbildung
Topthema

Post Resuscitation Care – Postreanimationsbehandlung

Post Resuscitation Care
Robert Schiewe
,
Berthold Bein

Nach primär erfolgreicher Reanimation hat die anschließende Behandlung einen entscheidenden Einfluss auf das Patientenoutcome: Nicht nur das Überleben betroffener Patienten kann durch eine optimierte Behandlung verbessert werden, sondern auch das für die Lebensqualität der Patienten entscheidende neurologische Outcome kann positiv beeinflusst werden. Das Management der Folgen eines in unterschiedlicher Ausprägung auftretenden Postreanimationssyndroms wird in der aktuellen Version der ERC-Leitlinie unter dem Kapitel „Postreanimationsbehandlung“ beleuchtet. Ein stufenweises Vorgehen nach einem Algorithmus gibt hierfür die notwendige Struktur.

Abstract

After successful resuscitation, further treatment has a decisive influence regarding patient outcome. Not only overall survival, but also the neurological outcome that is crucial for patients’ quality of life can be positively influenced by optimized post-cardiac arrest treatment. The management of various consequences of post-cardiac arrest syndrome is discussed in the current version of the ERC-guidelines in the chapter “post resuscitation care”. A step-by-step approach based on an algorithm provides the necessary structure. The immediate treatment and stabilization of patients after ROSC is followed by the diagnosis of the triggering pathology in order to initiate adequate therapy. During the subsequent intensive care treatment, the focus is on optimizing neurological recovery.

Kernaussagen
  • Nach ROSC (Return of Spontaneous Circulation) initiales Vorgehen nach dem ABC-Konzept.

  • Primär muss die Ursache des Kreislaufstillstands erfasst und therapiert werden.

  • Bei vermutet kardialer Ursache und ST-Hebung im EKG umgehende Notfall-Koronarangiografie.

  • Milde Hypothermie verbessert das neurologische Outcome, insbesondere bei den potenziell „schlechteren“ Patienten.

  • Gezieltes Temperaturmanagement nach Stufenschema:

    • Milde Hypothermie gemäß definierter Zieltemperatur zwischen 32 bis 36 °C für 24 h.

    • Langsame, kontrollierte Wiedererwärmung (0,2 °C/h) auf 37 °C über 24 h.

    • Weitere 24 h max. 37 °C halten.

  • Über allem steht die strikte Verhinderung von Fieber!

  • Hypo- und auch Hyperoxygenierung sollen vermieden werden.

  • Aufrechterhaltung eines adäquaten Perfusionsdruckes gemessen am MAD (mittlerer arterieller Blutdruck) ≥ 65 mmHg.

  • Die neurologische Prognosestellung sollte als multimodaler Ansatz und frühestens 72 h nach ROSC erfolgen.



Publication History

Article published online:
29 April 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany