CNE Pflegemanagement 2023; 10(01): 2
DOI: 10.1055/a-1998-1446
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(Quelle: Kirsten Oborny/Thieme (Symbolbild))

Ausbildung und Akademisierung


Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend hat den 2. Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege veröffentlicht. Ergebnis: Die Zahl der Auszubildenden ist 2021 im 2. Jahrgang der Generalistik mit 61 329 Personen um 7 Prozent im Vergleich zu 2020 gestiegen. Damit ist die Qualifizierung zur Pflegefachfrau/ bzw. zum Pflegefachmann der mit Abstand am meisten gewählte Ausbildungsberuf in Deutschland. Außerdem zeigen sich die Auszubildenden zufrieden, wie eine Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung BIBB mit 1 267 Auszubildenden belegt. 6 von 10 Befragten gaben der Ausbildung die Note „sehr gut“ (13,4 Prozent) oder „gut“ (46,2 Prozent). Knapp über 80 Prozent würden die Ausbildung noch einmal wählen. Neben diesem positiven Trend stagniert die Akademisierung. Ein Überblick des BIBB zu berufsqualifizierenden Pflegestudiengängen zeigt eine Akademisierungsquote von 1,74 Prozent 2021. Damit waren nur um die 50 Prozent der Studienplätze vergeben. Erstaunlich für eine Profession, deren Wunsch nach Akademisierung eigentlich hoch ist.


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Marie-Luise Koch
Institutsdirektorin Steinbeis-HS Marburg und Vorstandsmitglied BV Pflegemanagement

Die Herausforderungen, die mit der Akademisierung der Pflege einhergehen, sind vielschichtig: Ein Grund, warum sich junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden, ist schlicht die Vergütung. Warum wird die schulische Ausbildung honoriert, die hochschulische nicht? Eine weitere, meist ungelöste Frage: Wer macht mit welcher Qualifikation was (Stichwort Vorbehaltsaufgaben)? Hier liegt es an den Arbeitgebern, Stellenprofile zu erarbeiten und die Menschen entsprechend zu entlohnen. Wir haben ein integriertes Modell an der HS, bei dem die Studiengebühren von den Ausbildungsträgern gezahlt werden; hier stagnieren die Bewerberzahlen nicht. Zu guter Letzt brauchen wir eine engere Verzahnung zwischen Studierenden, Krankenhauspraxis und Hochschulen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Februar 2023

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