Zeitschrift für Phytotherapie 2022; 42(05): 214-215
DOI: 10.1055/a-1874-9655
Forschung kompakt

Knoblauch bei diabetischer Retinopathie?

Die diabetische Retinopathie zeigt leicht objektivierbare arteriosklerotische Veränderungen an der Netzhaut. Dennoch gab es bislang für dieses Krankheitsbild keine klinischen Studien mit Knoblauch, obwohl dieser antiarteriosklerotische, antidiabetische, antihypertensive und kardioprotektive Eigenschaften aufweist.

Nun wurden Patienten einer iranischen Augenklinik mit einer zentralen Makuladicke über 350 μm in eine Studie aufgenommen. Ausschlusskriterien waren u. a. Glaukom, Katarakt und andere Einschränkungen des Sehvermögens, Augenoperationen, systemische oder intravitreale Injektion von Immunsuppressiva und Kortikosteroiden, Gerinnungshemmer sowie Erkrankungen von Magen-Darm, Leber und Niere.

Das Testprodukt waren Filmtabletten mit 500 mg Knoblauchpulver mit 2–3 mg Allicin 2 mal täglich über 4 Wochen bzw. ein ähnlich anmutendes Placebo. Die Begleittherapie bestand in einer Anti-VEGF-Injektion. Eine pan-retinale Photokoagulation wurde bei 11 Patienten (6 Verum, 5 Placebo) durchgeführt.

Es wurde zunächst eine als Pilotstudie benannte Vorstudie mit 14 Patienten durchgeführt, die besonders auf Verträglichkeit hinsichtlich der Augen untersucht wurden. Danach wurde das Kollektiv auf 91 (auswertbare) Patienten erweitert. Dem CONSORT-Diagramm ist zu entnehmen, dass hierzu 121 Patienten randomisiert wurden. Da bei einigen Patienten beide Augen betroffen waren, wurden 117 „Augen“ ausgewertet. Beide Gruppen waren gut vergleichbar, auch wenn in der Placebogruppe der Anteil der schweren nichtproliferativen Retinopathie etwas höher lag (nicht signifikant).



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Oktober 2022

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