intensiv 2022; 30(04): 220-223
DOI: 10.1055/a-1829-1160
DGF-Mitteilungen

Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. informiert

Susann Gebhardt
,
Dominik Zergiebel

Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit vielen Tagen bzw. Wochen kämpft die Vergangenheit gegen unsere Gegenwart und eine friedliche Zukunft. Nicht am vermeintlichen Rande der westlichen Welt liegt seit Wochen der Schauplatz unserer Aufmerksamkeit. Die Welt schaut und unterstützt Schulter an Schulter die Ukraine. Die globale Solidarität mit der Ukraine ist beeindruckend. Und eins ist sicher: Egal wo auf dieser Welt, Wohlbefinden und Gesundheit brauchen Frieden und Sicherheit in jeder Bevölkerungsschicht und in jedem Land. Das sind die höchsten Güter, die wir mit unendlichem Engagement schützen müssen. Jedoch ist es eine Gratwanderung, dass Bekundungen der Solidarität nicht zu Werbeaktionen werden. Denn Likes und Hashtags helfen weder den Menschen in der Ukraine noch dem Frieden auf unserer Welt. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, dass nicht nur Worte fallen, sondern diesen Worten auch Taten folgen.

Viele Menschen, Organisationen, Firmen und zahlreiche Gesundheitseinrichtungen haben in den letzten Tagen und Wochen Unterstützungspakete geschnürt und Hilfsaktionen gestartet. Unzählige Gesundheitsunternehmen haben Kriegsverletzte behandelt und unkompliziert Unterkünfte für Geflüchtete zur Verfügung gestellt. Obwohl die Coronapandemie vielen Pflegenden und Ärzten in den letzten zwei Jahren viel Energie und Kraft entzogen hat, waren es genau diejenigen, die zuerst ihre Türen für Geflüchtete geöffnet haben.

Die COVID-19-Pandemie hat auch gezeigt, dass die Gesundheitssysteme in Europa unterschiedliche Ausgangssituationen haben, jedoch vor ähnlichen Problemen stehen: überlastetes Personal, überfüllte Intensivstationen und der anhaltende Ausnahmezustand vor allem in stationären Einrichtungen. Doch all diese Herausforderungen können wir gemeinsam meistern und auch länderübergreifende Lösungsansätze suchen. Wir können Grenzen überwinden und Versorgung neu denken. Doch egal, welchen Weg wir einschlagen, wir benötigen für all dies ein stabiles Fundament. Dieses Fundament ist Frieden. Nur in Frieden können wir Krisen meistern und den Weg in die Zukunft für die nächsten Generationen gestalten.

Gleichzeitig muss die Pflege mehr Mitsprache erhalten, eine Vertretung bekommen, die diesen Anspruch umsetzt. Darum präsentieren wir in dieser Ausgabe den Landesverband NRW mit engagierten und motivierten Fachpflegenden, die es als ihre Aufgabe sehen, uns zu vertreten und etwas zu verbessern.

Viel Spaß beim Lesen wünschen

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Susann Gebhardt

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Dominik Zergiebel



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Article published online:
07 July 2022

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