Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 09(02): 127
DOI: 10.1055/a-1804-1877
Aktuell
Vaskuläre Systemerkrankungen

Endovaskuläre Therapie führt zu besseren funktionalen Outcomes bei großem Infarktareal

Die endovaskuläre Therapie hat sich zu einer Standardbehandlung bei akutem Schlaganfall entwickelt. Leitlinien empfehlen die Erwägung einer endovaskulären Therapie, wenn ein Verschluss des M1-Segments (Hauptstamm) der A. cerebri media oder A. carotis interna vorliegt und wenn bildgebende Befunde darauf hindeuten, dass die Größe des Infarktbereichs nicht groß ist, definiert bspw. durch einen Alberta-Stroke-Program Early-Computed-Tomographic-Score (ASPECTS)-Wert von mindestens 6. Eine endovaskuläre Therapie bei akutem ischämischem Schlaganfall wird im Allgemeinen vermieden, wenn der Infarkt groß ist, allerdings wurde der Effekt dieser Therapie im Vergleich mit konservativer Behandlung für diese Indikation bisher nicht hinreichend untersucht.

Fazit

Die Studie konnte den Autoren zufolge zeigen, dass bei Patienten mit akutem Schlaganfall und einer großen ischämischen Region die funktionellen Ergebnisse nach 90 Tagen mit endovaskulärer Therapie und medikamentöser Behandlung besser waren als mit konservativer Behandlung allein, aber die endovaskuläre Therapie war mit einer erhöhten Inzidenz von intrakraniellen Blutungen verbunden. Die Autoren beschreiben einige Limitationen ihrer Studie, darunter mangelnde Generalisierbarkeit über die japanische Bevölkerung hinaus oder der verhältnismäßig sparsame Einsatz der Alteplase, der das Outcome der konservativen Gruppe verschlechtert haben könnte.



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Article published online:
07 June 2022

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