Kardiologie up2date 2022; 18(04): 329-344
DOI: 10.1055/a-1764-5085
Herzrhythmusstörungen

COVID-19-assoziierte Herzrhythmusstörungen

Marcel Feher
,
Julia Vogler
,
Roland Richard Tilz

Ein schwerer Krankheitsverlauf im Rahmen einer COVID-19-Infektion kann mit bradykarden und tachykarden Herzrhythmusstörungen einhergehen. Die Pathomechanismen für die Manifestation der Herzrhythmusstörungen sind dementsprechend vielfaltig und teilweise nicht ganz verstanden. Folgend werden COVID-19-assoziierte Herzrhythmusstörungen mit Bezug auf ihre Epidemiologie, mögliche Pathomechanismen und ihr Management beschrieben.

Kernaussagen
  • Sowohl bradykarde als auch tachykarde Herzrhythmusstörungen können mit einer COVID-19-Infektion assoziiert sein. Am häufigsten tritt Vorhofflimmern auf.

  • Die Pathomechanismen für die Entstehung von Herzrhythmusstörungen scheinen nicht virusspezifisch zu sein, sondern Folge der Erkrankung und der eingeleiteten Therapiemaßnahmen.

  • Herzrhythmusstörungen im Rahmen von COVID-19-Infektionen treten gehäuft bei schweren Krankheitsverläufen auf und sind mit einer ungünstigen Prognose vergesellschaftet.

  • Das kurzfristige Therapiemanagement unterscheidet sich nicht von der üblichen Behandlung und richtet sich nach den Leitlinienempfehlungen.

  • Eine Reevaluation des Rhythmusmanagements wird nach ausgeheilter COVID-19-Infektion empfohlen.



Publication History

Article published online:
06 December 2022

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