Z Orthop Unfall 2023; 161(06): 637-647
DOI: 10.1055/a-1753-9968
Originalarbeit

Identifikation von potenziellen Risikopatienten auf Basis von PROMs in einem zertifizierten EndoProthetikZentrum am Beispiel der primären Knieendoprothetik

Article in several languages: deutsch | English
Katrin Osmanski-Zenk
1   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
,
Annett Klinder
1   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
,
Martin Darowski
1   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
,
Martin Goosmann
2   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany (Ringgold ID: RIN39071)
,
Wolfram Mittelmeier
1   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
,
Martin Ellenrieder
1   Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland (Ringgold ID: RIN39071)
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Zusammenfassung

Hintergrund Die subjektive Bewertung des Patienten zum Gesundheitszustand mithilfe von Patient-reported Outcome Measurements (PROMs) bietet wertvolle Informationen für die Beurteilung des Behandlungsergebnisses und die weitere Behandlungsplanung. Der Einsatz von PROMs im Bereich der Gelenkendoprothetik ist nicht verpflichtend und es fehlt an Standards bez. deren Erfassung und Interpretation. Mit der vorliegenden Arbeit sollen auf der Basis von postoperativen PROMs zukünftig Patienten einfacher identifiziert werden, die nach Implantation einer Knieendoprothese die avisierten Behandlungsziele bez. Schmerz, Funktion und Lebensqualität nicht erreicht haben.

Material und Methoden Die Datenerhebung (zur 3-Monats-Kontrolle postoperativ) umfasste eine standardisierte klinische Nachuntersuchung (NU) und einen Fragenkatalog aus verschiedenen PROMs (Oxford Knee Score [OKS], OKS-Schmerzscore [OKSS] und EndoCert-Risk-Score [ERS]). Im Rahmen der fachärztlichen klinischen Untersuchung wurde beurteilt, ob weitere medizinische Maßnahmen durchgeführt werden sollten. Entsprechend erfolgte die Eingruppierung der Patienten in 4 Nachbehandlungskategorien (NU nicht erforderlich/weitere Diagnostik/neue Verordnung/Revision erforderlich).

Ergebnisse Für einzelne Scores und Fragen gab es signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen, die sich aus der klinischen Nachuntersuchung ergeben haben. Der OKS, OKS-Schmerzscore und der ERS eignen sich für die Ermittlung von Trennwerten, um die Notwendigkeit einer Nachuntersuchung zu ermitteln. Die postoperativen Trennwerte der Scores liegen beim OKS-Gesamtscore bei 24, beim OKS-Schmerzscore bei 52 und bei der Schmerzintensitätsangabe des ERS bei 4.

Schlussfolgerung Im frühen Verlauf 3 Monate nach Knieendoprothese eignen sich bestimmte PROMs, um Patienten zu identifizieren, bei denen eine weitere Diagnostik und Therapie indiziert ist. Dabei eignen sich insbesondere der OKS und die Schmerzintensitätsangabe des ERS zur Detektion eines potenziell ungünstigen Behandlungsverlaufes.



Publication History

Received: 12 August 2021

Accepted after revision: 25 January 2022

Article published online:
04 April 2022

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