OP-Management up2date 2022; 2(01): 18
DOI: 10.1055/a-1725-4037
Mitteilungen

Verband für OP-Management e.V.

OP-Management kann und muss mitgestalten

Wir wollen gestalten und laden ein zur Mitarbeit!

Aus der ständigen und ergebnislosen Diskussion um den Fachkräftemangel ist zu entnehmen, dass es eine grundsätzliche Neubetrachtung der medizinischen Berufe braucht. Es ist nicht nur eine Frage der Anerkennung und adäquaten Vergütung, es ist vielmehr die Frage, ob und wie Fachkräfte in der medizinischen Versorgung zukunftsorientiert aufgestellt sein sollten. Insbesondere im OP zeigt sich, dass mittel- und langfristig eine Neuorientierung dringend notwendig ist.

Fachkräfte im OP: Operateure, Anästhesisten, Funktionsdienste mit und ohne Weiterbildung, OTA, ATA und medizinische Fachangestellte wirken gemeinsam daran, eine Prozessqualität für die Patienten zu sichern.

Es geht darum, für die gesicherte Prozessqualität eine abrufbare Expertise zu entwickeln. Damit ist offensichtlich, dass anachronistische Vorstellung und Ausbildungskonzepte kaum den hohen Ansprüchen einer zukünftigen Versorgung entsprechen können.

Besonderes kontraproduktiv ist die Vorstellung, aus berufsständigen Überlegungen an überholten Ausbildungskonzepten festhalten zu wollen. Zu lange haben diejenigen, die in einem OP arbeiten, feststellen müssen, dass ihre Interessen in der allgemeinen Diskussion um die Anerkennung von Pflegeberufen nicht adäquat berücksichtigt wurden.

Insbesondere bei der Anerkennung von OTA und ATA waren die Pflegeverbände eher kontraproduktiv. Jahrelang wurde versucht die Fachkompetenz dieser Mitarbeiter aus dem OP infrage zu stellen. Mit der OP-bezogenen Ausbildung von OTA und ATA ist ein wichtiger Fortschritt in die zukünftige Versorgung begonnen worden. Nun gilt es, sämtliche Funktionsdienste im OP gleichermaßen für den modernen OP aufzustellen. Die Ausbildungsinhalte für den Arbeitsplatz OP müssen neben einem hohen Praxisbezug die Ausrichtung auf Teamkompetenz, die Fähigkeit zur Prozessgestaltung und Qualitätssicherung beinhalten.

Der moderne OP ist geprägt von einer zunehmenden Komplexität, aufwendigen und komplizierten Operationstechniken und Rahmenbedingungen, die spezifische Ausbildungen im Umgang mit Hightech und Digitalisierung abverlangen. Er ist damit insbesondere geprägt durch eine detaillierte Prozessorganisation, die den Einsatz von spezieller Expertise zum definierten Zeitpunkt verlangt.

Eine moderne Prozessorganisation zeichnet sich dadurch aus, dass durch verabredete Standardisierung bereits im präoperativen Umfeld die notwendigen Voraussetzungen für einen qualitativ gesicherten perioperativen Prozess geschaffen sind.

Wir im VOPM wollen entscheidend dazu beitragen, dass die Ausbildungskonzepte zukünftig den erwarteten Expertisen im OP entsprechen. Wir sind davon überzeugt, dass die Ablauforganisation im OP nur durch eine gemeinsame Wahrnehmung von Prozessqualität im OP Management gesichert werden kann.

Wir sind darauf angewiesen, dass die Mitarbeiter im OP die Gestaltung ihres Arbeitsplatzes verantwortlich gestalten wollen. Der VOPM ist ein Interessenverband für alle, die im OP arbeiten und damit der Verband, der den OP gestalten kann.

Wir freuen uns über engagierte Mitarbeiter aus dem OP unabhängig von ihrer Position. OP-Management ist eine Institution, es ist eine gemeinsame Herausforderung und Verantwortung derer, die im OP arbeiten.

Engagiere dich im VOPM, werde Mitglied!

Mit besten Grüßen
Matthias Diemer und Christof Denz



Publication History

Article published online:
09 March 2022

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