Angewandte Nuklearmedizin 2022; 45(02): 89-90
DOI: 10.1055/a-1666-4052
Aktuell referiert

Radiomische Differenzierung von Hirnmetastasen und Glioblastom

In konventionellen MRT-Aufnahmen sind Glioblastome (GBM) und Hirnmetastasen schwer zu differenzieren. Die Radiomik ermöglicht eine Hochdurchsatz-Datenanalyse, aus der Klassifikatoren oder ein mathematisches Modell erstellt werden können. Diese Methodik wurde auch in der vorliegenden chinesischen Studie genutzt, um supratentorielle GBM von Hirnmetastasen zu differenzieren.

Fazit

Einzeln konnten die Klassifikatoren nur mäßig gut zwischen GBM und Metastasen differenzieren; in Kombination hingegen erhöht sich ihre Klassifikationsleistung, insbesondere dann, wenn alle Klassifikatoren eine übereinstimmende Diagnose liefern. Alle hier ausgewählten radiomischen Merkmale waren Texturmerkmale; die Autoren vermuten deshalb einen Zusammenhang mit der Heterogenität der untersuchten Region in den verschiedenen Tumoren. Die Studie zeigt, dass die radiomische Analyse zur Differenzialdiagnose genutzt werden kann, auch wenn sie die histopathologische bzw. chirurgische Diagnose noch nicht ersetzen wird.



Publication History

Article published online:
30 May 2022

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