MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(04): 157
DOI: 10.1055/a-1545-2571
Forschung kompakt

Aussagekraft von Verbesserungen innerhalb und/oder zwischen Therapieeinheiten

In der therapeutischen Praxis werden Behandlungen häufig fortgesetzt, wenn sie zu einer Verbesserung führen, und verworfen, wenn sich keine Veränderungen ergeben. Verschiedene Therapieansätze wie etwa Maitland, Mulligan, McKenzie und das Shoulder-Symptom-Modification-Procedure nutzen dieses Vorgehen. Es ist jedoch derzeit unklar, ob unmittelbare oder sehr kurzfristige Veränderungen bzgl. Schmerz und Funktion einen mittel- oder langfristigen prognostischen Wert haben.

Aus diesem Grund führte das Autorenteam eine systematische Überprüfung der relevanten Literatur durch. Sie fanden 13 Artikel, die die Einschlusskriterien erfüllten. Von diesen befassten sich 10 mit Patient(inn)en mit lumbalem Rückenschmerz und je eine mit Nacken-, Schulter- oder Hüftschmerzen.

Das Autorenteam kommt zu dem Schluss, dass es keine schlüssigen Beweise für das Konzept gibt, dass frühe Veränderungen der Schmerzlokalisation oder der Schmerzintensität eine gute längerfristige Prognose ergeben – bzgl. der Verbesserungen der Schmerzen, der Behinderung, der Rückkehr zur Arbeit oder globalen Verbesserung. Für die Aussagekraft von frühen Verbesserungen der Funktion fand das Team gar keine Beweise.

Arne Vielitz



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Article published online:
09 September 2021

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