Pneumologie 2021; 75(08): 550-551
DOI: 10.1055/a-1503-1412
Pneumo-Fokus
Sektion 2

Endoskopie

Die Sektion 2 der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie beschäftigt sich inhaltlich und wissenschaftlich neben dem klassischen Thema Bronchoskopie auch mit der internistischen Thorakoskopie und der Thoraxsonografie. Darüber hinaus werden in der „Arbeitsgruppe Zytologie“ die verschiedenen Aspekte der zytologischen Diagnostik in der Pneumologie beleuchtet. Die Endoskopie ist ein dynamischer Bereich in der Pneumologie. In den letzten Jahren ergaben sich neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie, welche weitreichende klinische Folgen haben. Genannt seien hier nur die endobronchiale Ultraschalluntersuchung, die endoskopische Lungenvolumenreduktion und die Kryoverfahren.

Die gesamte Pneumologie, aber auch die Endoskopie waren während der letzten 1½ Jahre durch die COVID-19-Pandemie extrem herausgefordert. Mitarbeiter*innen waren durch die Aerosolentstehung, die im Rahmen einer Bronchoskopie üblicherweise entsteht, einem sehr hohen Übertragungsrisiko ausgesetzt. Daher erarbeiteten Mitglieder der Sektion 2 unter Leitung von Prof. Dr. Kaid Darwiche und Prof. Dr. Ralf Eberhardt zügig eine Empfehlung zur Durchführung von Bronchoskopien in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Diese wurde im Mai 2020 in der Zeitschrift „Pneumologie“ publiziert, ein Update erfolgte im Dezember 2020. Wesentliche Teile dieser Empfehlungen wurden von vielen nationalen und internationalen Zentren und auch vom Robert Koch-Institut übernommen. Unter der Leitung von Dr. Stephan Eisenmann trugen die Mitglieder der Sektion wesentlich zur Erarbeitung und schließlich Veröffentlichung der Empfehlungen zur Lungen- und Thoraxsonografie bei Patient*innen mit COVID-19-Erkrankung bei.

Im Januar 2020 wurde durch Mitglieder der Sektion 2 unter Leitung von Dr. Wolfgang Gesierich gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie und in Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft ein Positionspapier zu den Strukturvoraussetzungen für Zentren für die interventionelle Emphysem-Therapie publiziert.

DGP-Kongress 2021

Im Rahmen des diesjährigen virtuellen Kongresses der DGP initiierte die Sektion 6 Symposien, welche ein umfangreiches Spektrum abdeckten. Die Themen reichten von der COVID-19-angepassten Diagnostik und Therapie über Aspekte der Molekularpathologie und Kontroversen bei thorakalen Infektionen bis zum Lungenkrebsscreening und Rundherddiagnostik und der Diagnostik bei interstitiellen Lungenerkrankungen. Zusätzlich wurden die bedeutenden endoskopischen Entwicklungen in einem separaten Symposium dargestellt. Die freien Vorträge und die Posterdemonstrationen ermöglichten es den pneumologischen Wissenschaftler*innen, ihre Ergebnisse vorzustellen. Obwohl der Kongress in diesem Jahr coronabedingt virtuell abgehalten werden musste, war es erfreulich zu sehen, dass die Vorträge durchweg rege diskutiert wurden.

Weiterbildungen

Eine wichtige Aufgabe der Sektion besteht in der Ausbildung und Weiterbildung von Kollegen in der flexiblen Bronchoskopie und in der Durchführung interventioneller Eingriffe. Trotz der COVID-19-Pandemie gelang es durch den außergewöhnlichen Einsatz der Kolleg*innen, den Workshop für thorakale Endoskopie (durch Dr. F. Stanzel, Prof. R. Eberhardt und Prof. F. Herth) und den Workshop für klinische Zytologie (durch Dr. R. Heine) durchzuführen. Die Postgraduiertenkurse konnten dieses Jahr nicht im Rahmen des diesjährigen DGP-Kongresses stattfinden. Erfreulicherweise gelang es dennoch, einen virtuellen Postgraduiertenkurs zu den Grundlagen der Bronchoskopie im Juni 2021 zu organisieren. Ergänzend brachte sich die Sektion auch in der Fortbildungsreihe „DGP-Talk“ zum Thema „Diagnostik in der Pandemie“ ein.

Die Kommunikation und Auseinandersetzung mit den Regulationsbehörden wird zunehmend wichtiger. So konnte die Einstellung der Methodenbewertung der bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion mittels Thermoablation durch den GBA verhindert werden. Im Juni 2021 schrieb der G-BA die Erprobungsstudie der „Bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion beim schweren Lungenemphysem mittels Thermoablation“ aus. Des Weiteren erstellte die Sektion Stellungnahmen zur reversiblen Elektroporation von Becherzellen bei chronischer Bronchitis und zur endoskopischen Mikrowellenablation. Darüber hinaus wurden mehrere Anträge beim DIMDI und InEk bewertet bzw. gestellt.

Nach den schweren Pandemiewellen in den letzten Monaten haben wir die Hoffnung, dass jetzt der Weg in die Normalität eingeschlagen ist. In der Zukunft freuen wir uns auf die hoffentlich nicht mehr fernen Tage, wenn wieder Treffen in großer Runde möglich sind, um von Angesicht zu Angesicht wichtige Themen und Herausforderungen diskutieren zu können. Dies schließt insbesondere auch den nächsten Jahres-Hauptkongress der DGP 2022 in Dresden als Präsenzveranstaltung ein. Bis dahin verbleiben Ihre Sektionssprecher

PD Dr. Jürgen Hetzel,
PD Dr. Ralf-Harto Hübner



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Article published online:
09 August 2021

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