Neuroradiologie Scan 2021; 11(02): 96-97
DOI: 10.1055/a-1490-6537
Aktuell
Entzündung

COVID-19 kein Ausschlusskriterium für Hemikraniektomie

Junge Patienten mit ausgedehnten Schlaganfällen und Gehirnödem profitieren von einer frühen dekompressiven Hemikraniektomie. Die Autoren beobachteten in der ersten Welle der Corona-Pandemie eine Zunahme von Okklusionen großlumiger Gefäße. Liang et al. berichten hier über Betroffene mit Schlaganfall und COVID-19, die ein Ödem-Monitoring und teilweise eine Hemikraniektomie erhielten.

Fazit

Die Ergebnisse zeigten Zweierlei: Eine Hemikraniektomie war auch bei Patienten mit konkomitanter SARS-CoV2-Infektion durchführbar und verbesserte die Prognose. Die Mortalität war stärker durch „Downstream“-Komplikationen der schweren Infektion als durch den Schlaganfall bestimmt. Da die Verläufe nicht vorhersagbar waren, sei vor einer Hemikraniektomie eine individuelle Risikoabwägung notwendig, so die Autoren. Die Entscheidung zu der Intervention sollte, laut Liang et al., nach den gleichen Kriterien wie vor der Prä-COVID-19-Ära erfolgen.



Publication History

Article published online:
17 May 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany