manuelletherapie 2019; 23(01): 1
DOI: 10.1055/a-0815-9832
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Manuelle Therapie bei Knie-TEP?

Trisha Davies-Knorr
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Publication Date:
15 February 2019 (online)

Auf Weiterbildungskursen höre ich oft die Frage: „Behandelst du TEPs mit Manueller Therapie?“ Meine kecke Antwort lautet dann: „Nein, aber ich setzte die passive Manuelle Therapie sehr oft und gerne ein, um Funktionsstörungen nach Implantation einer TEP zu behandeln! Sie kann ein sehr hilfreicher und wichtiger Teil des gesamten postoperativen Managements sein.“

Die vorliegende Ausgabe widmet sich diesem Thema am Beispiel der Knie-TEP. Um angemessene klinische Entscheidungen treffen zu können, ist ausreichendes theoretisches Hintergrundwissen notwendig. Dies liefern der Einführungs- und der Vertiefungsartikel. Zudem erleichtert ein fundierter theoretischer Hintergrund die gute Kommunikation mit dem Operateur. In der täglichen Physiotherapiepraxis erhalten wir oft nur unzureichende Informationen und „schwammige“ Nachbehandlungsprotokolle. Informationen über TEP-Typus, Prognose oder begleitende Krankheiten fehlen häufig und erfordern die Kontaktaufnahme mit dem Operateur. Aber seien wir ehrlich: Wie umfangreich ist unser Hintergrundwissen, oder wie viele von uns fragen nach dem Prothesenpass?

Die beiden Fallbeispiele verdeutlichen, dass ein patientenzentriertes Vorgehen auch bei postoperativer Knie-TEP unumgänglich ist. Theoretisches Wissen wird unser Clinical Reasoning in derartigen Fällen nicht leiten können. Trotz unseres nicht geringen theoretischen Hintergrundwissens und wissenschaftlich begründeten Leitlinien soll unser Handeln durch die individuellen Befunde und Bedürfnisse der Patienten geleitet sein.

Neben den Schwerpunktartikeln erwarten Sie eine Literaturstudie und ein Fachwissenartikel.

Wir wünschen viel Spaß und spannende Lesestunden mit dieser Ausgabe und freuen uns über Ihre Rückmeldung.

Beste Wünsche für 2019 vom gesamten manuelletherapie-Team!

Trisha Davies-Knorr