Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50(03): 210-211
DOI: 10.1055/a-0639-5311
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteomyelitis nach Aquariumdermatose durch Mycobacterium marinum

Osteomyelitis after aquarium dermatosis caused by mycobacterium marinum
Christopher Glatzel
,
Sebastian Hörber
,
Gabriele Deubler
,
Klaus Kolb
,
Moritz Dustmann
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. Juli 2018 (online)

Preview

Nach Schnittverletzung an einem Aquarium stellte sich eine 46-jährige gesunde Patientin mit einer seit einigen Wochen bestehenden Wundheilungsstörung am linken Zeigefinger vor. In der klinischen Untersuchung zeigte sich dort eine serös sezernierende Wunde mit Umgebungsrötung dorsal über dem proximalen Interphalangealgelenk (PIP; [ Abb. 1a ]). Des Weiteren zeigte sich eine Bewegungseinschränkung mit Beugefehlstellung im distalen Interphalangealgelenk bei bekannter Heberden-Arthrose. Druckschmerzen waren über den Gelenken nicht auslösbar. In der durchgeführten Röntgendiagnostik zeigte sich eine fortgeschrittene Heberden-Arthrose des betroffenen Zeigefingers. Trotz antibiotischer Behandlung und Schienenimmobilisation zeigte die Wunde nach zwei weiteren Wochen keine Heilungstendenz, sodass der Patientin eine Exzision zur Gewinnung von Biopsiematerial mit anschließender Sekundärnaht empfohlen wurde. Dies wurde jedoch von der Patientin zunächst abgelehnt. Ein Hautarzt stellte die Verdachtsdiagnose einer Aquariumdermatose und empfahl eine Umstellung der antibiotischen Therapie auf Clarithomycin für 6 Wochen.