CNE Pflegemanagement 2016; 03(01): 4
DOI: 10.1055/a-0083-5350
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Publication Date:
03 December 2018 (online)


Drohende Versorgungslücke


Bis zum Jahr 2030 werden 720.000 mehr Pflegebedürftige erwartet und bis zu 320.000 neue Heimplätze gebraucht. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die zentrale Frage war, was der wachsende Bedarf an ambulanter und stationärer pflegerischer Versorgung für die Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur und deren Finanzierung bedeutet. Denn gleichzeitig wird bis 2030 auch mehr Personal benötigt: Laut Studie müssten zwischen 31.000 und 72.000 Vollzeitstellen in der stationären und 30.000 bis 64.000 in der ambulanten Pflege hinzukommen. Die Investitionen dafür liegen bei 43 bis 62 Milliarden Euro. Um die Herausforderungen stemmen zu können, empfehlen die Experten, Präventionspotenziale zu nutzen und so den Eintritt des Pflegebedarfs zu verzögern. Außerdem sollte das Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsqualifikationen bundesweit vereinheitlicht und die Ausbildung zur Pflegeassistenz – nach dem Vorbild Niedersachsens – in allen Bundesländern eingeführt werden. Rechtliche Vorgaben sollten auf das Notwendigste begrenzt bleiben, um private Investoren zu stärken. MJ


Kommentar

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Matthias Mört, Fachbereichsleiter Pflege und Gesundheit Caritasverband Borken e.V.

Ich halte es für notwendig, alternative Strukturen zu erarbeiten und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Primär gehört vor allen Dingen die Professionalisierung im Case-Management und der Edukation dazu. Sekundär ist es dann möglich, Helferstrukturen zu konzipieren, da diese eine qualifizierte fachliche Begleitung benötigen. Das hohe Investitionspotenzial ist in der Privatwirtschaft tatsächlich vorhanden. Dies gilt es für fachliche Strukturen zu nutzen, damit mittelfristig die Versorgung gesichert ist.