Phlebologie 2015; 44(04): 184-187
DOI: 10.12687/phleb2264-4-2015
Case report
Schattauer GmbH

Behandlung einer endovenösen, hitze-induzierten Thrombose (EHIT) mit Rivaroxaban (Xarelto®)

Article in several languages: English | deutsch
S. Werth
1   Universitäts GefäßCentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany
,
K. Halbritter
1   Universitäts GefäßCentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany
,
A. Mahlmann
1   Universitäts GefäßCentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany
,
N. Weiss
1   Universitäts GefäßCentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany
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Received: 22 April 2015

Accepted: 23 June 2015

Publication Date:
04 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Die endovenös hitze-induzierte Thrombose (EHIT) ist eine bekannte Komplikation nach endovenöser Ablation der Varikosis mit einem geschätzten Auftreten zwischen 0–6 % (Variation je nach Definition und Diagnosealgorithmus). Über die Behandlungsindikation, -dauer und Art der Behandlung bestehen bisher nur Expertenmeinungen, jedoch keine Leitlinienempfehlungen. Meist wird ab einer EHIT-Klasse 2 eine zumindest halbtherapeutische Gabe von niedermolekularem Heparin (NMH) empfohlen, ab einer EHITKlasse 3 und 4 auch in therapeutischer Dosierung. Rivaroxaban (Xarelto®) hat sich in der Therapie der venösen Thromboembolien (VTE) etabliert und die Behandlung deutlich simplifiziert.

Fallbericht: Nach einer erfolgreichen endovenösen Laserablation der Vena saphena magna (VSM) bei kompletter Insuffizienz (Hach III) sowie in gleicher Sitzung durchgeführter Sklerotherapie von Seitastvarizen am Unterschenkel erhielt der Patient eine prophylaktische Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin (NMH) und eine Kompressionstherapie mittles Oberschenkelstrumpf der Kompressionsklasse II, Trotzdem wurde in der Kompressionssonographie nach 7 Tagen eine asymptomatische EHIT Klasse 1 in der VSM diagnostiziert. Bei progredientem Be-fund in der Verlaufskontrolle nach einer Woche (watchful waiting) erhielt der Patient für 14 Tage Rivaroxaban. Abschließend zeigte sich eine komplette Rekanalisation der EHIT. Die Antikoagulation und Kompressionstherapie (laut Standard für drei Wochen nach EVLT) wurde ersatzlos abgesetzt.