Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2008; 3(3): 28
DOI: 10.1055/s-2008-1082524
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Prüfungsfragen

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Publication Date:
21 July 2008 (online)

Liebe Heilpraktikeranwärter – hier ist Ihre Seite. In dieser Ausgabe beschäftigen sich alle Prüfungsfragen mit dem Thema „Kind und Kinderkrankheiten”. Viel Erfolg beim Beantworten wünscht Ihnen Jolande Gorny!

Schriftliche Prüfungsfragen

(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen.)

Frage 1:

Für das Exanthem bei Masern gilt:

  • Es zählt mit der zeitgleich auftretenden Konjunktivitis zum Prodromalstadium der Erkrankung.

  • Es beginnt im Gesicht und hinter den Ohren, breitet sich nach unten aus.

  • Es ist mit starkem Juckreiz verbunden.

  • Es flacht schon nach 2 Tagen ab.

  • Es hinterlässt Narben.

Frage 2:

Pseudokrupp und Epiglottitis stellen bedrohliche Krankheiten im Kleinkindalter dar. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

  1. Beim Pseudokrupp besteht immer hohes Fieber.

  2. Bei der Epiglottitis besteht im Gegensatz zum Pseudokrupp eine ausgeprägte Schluckstörung.

  3. Der Pseudokrupp zeichnet sich durch einen bellenden Husten aus.

  4. Rezidive sind bei der Epiglottitis häufig.

  5. Heiserkeit ist ein typisches Symptom der Epiglottitis.

    • 2 und 3 sind richtig

    • 2 und 4 sind richtig

    • 1, 2 und 3 sind richtig

    • 1, 4 und 5 sind richtig

    • alle sind richtig

Frage 3:

Welche der folgenden Aussagen passen zu einem normal entwickelten, 12 Monate alten Kind?

  1. Es kann seit ca. 3 Monaten frei sitzen.

  2. Es kann mit Unterstützung seit ca. 2 Monaten stehen.

  3. Es ist ca. 75 cm groß.

  4. Es ist ca. 10 kg schwer.

  5. Es drückt Zu- oder Abneigung aus.

    • 1, 2 und 3 sind richtig

    • 2, 3 und 5 sind richtig

    • 1, 2, 3 und 4 sind richtig

    • 1, 2, 3 und 5 sind richtig

    • alle sind richtig

Frage 4:

Welche der angeführten Formen eines Hodenhochstandes sind bei einem 2-jährigen Jungen nicht behandlungsbedürftig?

  • ektoper Hoden

  • Pendelhoden

  • Gleithoden

  • Leistenhoden

  • Bauchhoden

Mündliche Prüfungsfragen

Frage 5:

Nennen Sie mindestens 5 Erkrankungen bei Kindern, die mit Halsschmerzen einhergehen!

Frage 6:

Eine Mutter kommt mit ihrem 5-jährigen Sohn zu Ihnen in die Praxis. Er hat seit gestern plötzlich Fieber (39,5 °C). Er klagt auch über starke Kopf- und Nackenschmerzen und hat bereits mehrfach erbrochen. Welchen Verdacht haben Sie, und welche Untersuchungen führen Sie durch, um die Diagnose weiter zu erhärten?

Antworten

Frage 1: Antwort b

  • Falsch, es gehört zum Organstadium.

  • Richtig.

  • Das Exanthem juckt nicht.

  • Erst nach ca. 7 Tagen besteht kein Exanthem mehr.

  • Das Exanthem hinterlässt keine Narben.

Frage 2: Antwort a

  1. Bei Pseudokrupp kann Fieber bestehen, in der Regel aber nicht.

  2. Richtig.

  3. Richtig.

  4. Rezidive sind bei Pseudokrupp häufig.

  5. Heiserkeit besteht bei Pseudokrupp.

Frage 3: Antwort e

  1. Ein Kind kann mit ca. 7–9 Monaten sitzen.

  2. Stehen mit Festhalten ist mit 7–11 Monaten möglich.

  3. Es ist zwischen 70 und 80 cm groß.

  4. Das Kind wiegt etwa das Dreifache seines Geburtsgewichtes (9–10,5 kg).

  5. Richtig.

Frage 4: Antwort b

  • Ein ektoper Hoden wird noch vor dem zweiten Geburtstag des Kindes operativ freigelegt, in den Hodensack verlagert und dort fixiert.

  • Ein Pendelhoden ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig.

c/d/e Bei Bauch-, Leisten- und Gleithoden wird spätestens zu Beginn des zweiten Lebensjahres eine mehrwöchige Hormontherapie durchgeführt.

Frage 5:

Dies sind typischerweise Anginen wie Angina catarrhalis/lacunaris/fibrinosa/Plaut-Vincenti/herpetica sowie Scharlach, infektiöse Mononukleose, Epiglottitis, Diphtherie.

Frage 6:

Es handelt sich wahrscheinlich um eine Meningokokken-Meningitis, abzuklären durch Meningismuszeichen:

  • Kernig-Zeichen: Der sitzende Patient zieht die Beine an; er kann sie nicht strecken.

  • Lasègue-Zeichen: Beim liegenden Patienten wird das gestreckte Bein angehoben; durch die starke Dehnung kommt es zu Schmerzen.

  • Brudzinski-Zeichen: Der Patient liegt flach auf dem Rücken; man legt die Hände unter den Kopf des Patienten und beugt ihn nach vorne. Es kommt zu Schmerzen und gleichzeitiger Knie- und Hüftbeugung.

  • Kniekussphänomen: Der Patient kann mit dem Kopf das Knie (angezogene Beine) nicht erreichen (im Sitzen oder im Liegen).

  • Dreifußphänomen: Der Patient kann nur sitzen mit nach hinten aufgestützten Armen.

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