Demografisch bedingt steigt die Zahl der Demenz-Patienten in Deutschland. Diese Tatsache
stellt Ärzte, Pfleger und Angehörige vor wachsende Herausforderungen und war Thema
auf dem interdisziplinären Dementia Fair Congress in Leipzig. Wichtig ist es für Patienten,
so der allgemeine Konsensus der Konferenzteilnehmer, so lange wie möglich in der gewohnten
häuslichen Umgebung zu verbleiben. Eine Heimeinweisung kann beispielsweise durch die
medikamentöse Therapie mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer verzögert werden, dessen
Wirksamkeit das IQWIG bestätigte. Dies belegt auch eine Studie mit 671 Patienten mit
leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz [1]. Die Patienten nahmen zunächst an jeweils einer doppelblinden, placebokontrollierten
Studie teil und wurden anschließend offen mit Donepezil (Aricept®) weiterbehandelt.
Die Probanden wurden über mindestens 9-12 Monate auf Donepezil eingestellt (5 oder
10 mg/d). Unter dieser Behandlung konnten sie 21,4 Monate länger im häuslichen Umfeld
bleiben, bevor eine Heimeinweisung notwendig wurde.
Wirkt auch bei Verhaltensstörungen
Neben dem Verlust kognitiver Fähigkeiten leiden die Patienten im Verlauf der Erkrankung
auch unter neuropsychiatrischen Störungen wie Unruhe, Reizbarkeit, Aggression oder
Depression. Wurden diese Symptome früher primär mit Neuroleptika behandelt, ist heute
belegt, dass diese das Risiko für Stürze, Herzinfarkt und Schlaganfall bei Demenz-Patienten
erhöhen und auch die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen [2]. Donepezil wirkt sich nicht nur positiv auf die Kognition aus, sondern beeinflusst
auch neuropsychiatrische Verhaltensstörungen positiv [3], wodurch sich der durchschnittliche Pflegeaufwand deutlich reduziert [4]. Dies belegt eine Studie mit 134 Alzheimer-Patienten mit leichter bis mittelschwerer
Demenz mit mindestens drei Demenz-assoziierten Verhaltensauffälligkeiten [3]. Die Patienten erhielten über zwölf Wochen Donepezil, die ersten sechs Wochen 5
mg/d und die folgenden sechs Wochen 10 mg/d. Anschließend wurde doppelblind über weitere
zwölf Wochen entweder mit Placebo oder Donepezil weiterbehandelt. In der Verum-Gruppe
nahmen die Verhaltensstörungen signifikant ab, während diese unter Placebo zunahmen.
Zudem reduzierte sich die Stressbelastung der Betreuer der mit Donepezil behandelten
Patienten ebenfalls.
Quelle: Presseinformation der Eisai GmbH, Frankfurt und der Pfizer GmbH, Karlsruhe.