In der Altersgruppe der über 65-Jährigen ist Herzinsuffizienz bei Frauen die zweithäufigste
und bei Männern die vierthäufigste Todesursache. "Deshalb ist es wichtig, die Heilung
des Muskelgewebes nach dem Infarkt zu unterstützen", sagt Kardiologe Prof. Georg Ertl,
Vorsitzender der DGIM aus Würzburg. Zellen aus dem Knochenmark tragen dazu bei, dass
das Herz nach einem Infarkt heilt. Der Erfolg einer solchen Behandlung lässt sich
jetzt mit Bildern des geschädigten Gewebes sichtbar machen. Darauf weist die Deutsche
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hin.
PET zeigt stoffwechselaktive Zellen am Ort der Heilung
PET zeigt stoffwechselaktive Zellen am Ort der Heilung
Inwieweit eine solche Therapie erfolgreich ist, lässt sich mithilfe der Nuklearmedizin
darstellen: Die Positronenemissionstomografie (PET) zeigt auf dem Bildschirm stoffwechselaktive
Zellen am Ort der Heilung an. Versuche mit radioaktiv markierten Stammzellen machen
erkennbar, dass diese sich im geschädigten Gewebe des Herzens ansiedeln. "Das Verfahren
ermöglicht es uns sogar, die Therapie unmittelbar zu verbessern", sagt Prof. Wolfgang
Rudolf Bauer, Internist, Kardiologe, Physiker und Spezialist für kardiale Magnetresonanztomografie
(MRT) aus Würzburg. Denn anhand der neuartigen Bilder ist für den Arzt nachvollziehbar,
wie er eine Therapie anpassen muss, damit ein noch größerer Anteil heilender Zellen
zum geschädigten Muskel gelangt.
MRT macht den "programmierten Herztod" sichtbar
MRT macht den "programmierten Herztod" sichtbar
Darüber hinaus haben Forscher Methoden entwickelt, die an der Wundheilung beteiligte
Prozesse anzeigen: Damit sich eine feste Narbe bildet, ist zum Beispiel der Faktor
XIII unerlässlich. Auch dieser Stoff lässt sich durch radioaktive Markierung abbilden.
Mittels MRT verfolgen die Forscher außerdem den "programmierten Zelltod" nach dem
Herzinfarkt. Dieser Vorgang beeinflusst eine Herzschwäche maßgeblich. Zur Abbildung
im MRT konstruierten die Wissenschaftler eigens künstliche Moleküle, mit denen sich
ein sichtbarer Kontrast erzeugen lässt.
"Zwar hat jede Methode auch ihre Schwächen, vor allem aber auch ganz spezifische Stärken",
so Prof. Bauer. PET etwa ist hochempfindlich. MRT bildet die Lage im Körper besser
ab. Gearbeitet werde daher daran, verschiedene Methoden zusammenzuführen. Diese "Fusionsbildgebung"
soll ein noch besseres Abbild ergeben. "Moderne bildgebende Verfahren in Kombination
mit der molekularen Medizin sind entscheidend für den Nachweis der Effizienz einer
Therapie", fasst Bauer zusammen.