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DOI: 10.1055/s-2008-1079373
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medizinische Reiseberatung - Hepatitis-A-Impfung auch bei Reisen in den Mittelmeerraum notwendig
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Juni 2008 (online)
- Übertragung auch durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser
- Tipps für die erfolgreiche Implementierung einer Reiseimpfberatung
- Impfung bietet bestmöglichen Schutz
- Literatur
Länder rund ums Mittelmeer sind - nach Deutschland - die zweitliebsten Reiseziele der Deutschen [1]: Etwa ein Drittel der Urlaubsreisen führt in diese Region. Die Top drei nehmen dabei Spanien, Italien und die Türkei ein. Auch bei diesen Reisezielen gilt: ein erholsamer Urlaub beginnt mit sorgfältiger Vorbereitung. Grundlage dafür ist eine gezielte medizinische Reiseberatung. Denn auch in diesen Ländern gibt es Infektionsrisiken, über die es aufzuklären gilt. Vor allem Hepatitis A kommt dort häufig vor. Ursache sind geringe Hygienestandards und Hepatitis-A-Virus verseuchte Lebensmittel wie zum Beispiel Muscheln. Einen wirksamen Schutz vor der Erkrankung bieten Hepatitis-A-Impfstoffe wie beispielsweise als "Last-Minute-Schutz" HAVpur®.
#Übertragung auch durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser
Die Übertragung des Hepatitis-A-Virus erfolgt hauptsächlich auf fäkal-oralem Weg von Mensch zu Mensch oder durch kontaminierte Lebensmittel, die nicht ausreichend erhitzt wurden (z.B. Meeresfrüchte, Salat, Speiseeis) oder Trinkwasser (z.B. Eiswürfel). Da das Virus sehr resistent gegenüber einer Inaktivierung ist, bleibt es bei Umgebungstemperatur über Monate infektiös. Eine Hepatitis-A-Erkrankung beginnt mit unspezifischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfällen. Schweregrad und Letalität einer Hepatitis A sind altersabhängig: Bei Erwachsenen kommt es in 50-80% der Fälle zu einer klinisch manifesten Erkrankung mit Gelbsucht, die mehrere Wochen andauern kann. Die Letalität kann bei über 40-Jährigen bis zu 2% und mehr betragen. Bei Kindern verläuft die Krankheit in der Regel asymptomatisch. In manchen Fällen ist sie von milden, unspezifischen Symptomen begleitet.
#Tipps für die erfolgreiche Implementierung einer Reiseimpfberatung
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Blocken Sie an einem Tag in der Woche zwei bis drei Stunden - vor allem vor der Hauptreisesaison - für die reisemedizinische Beratung.
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Informieren Sie Ihre Patienten mit Postern und Broschüren über Ihr reisemedizinisches Angebot.
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Binden Sie Ihr Praxispersonal in die Patientenansprache ein.
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Fragen Sie Ihre Patienten aktiv, ob Reisen geplant sind. Mindestens vier bis sechs Wochen vor einer Reise sollte mit der Reiseberatung begonnen werden, so kann gewährleistet werden, dass alle notwendigen Impfungen durchgeführt werden.
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Erstellen Sie einen Impfplan für Ihre Patienten und deren Kinder. Viele Reiseimpfstoffe sind für Kinder zugelassen.
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Informieren Sie Ihre Patienten gezielt darüber, wenn ihre Krankenkasse die Kosten für Reiseimpfungen erstattet (weitere Informationen unter: www.crm.de/krankenkassen)
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Je nach Reiseziel sollten verschiedene Impfungen durchgeführt werden. Welche Impfungen für welches Reiseland empfohlen werden, sind unter www.reiseerkrankungen.de zu finden.
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Nutzen Sie die reisemedizinische Beratung, um bestehende Impflücken zu schließen und um notwendige Auffrischimpfungen durchzuführen.
Impfung bietet bestmöglichen Schutz
Bestmöglichen Schutz vor einer Hepatitis A bietet die Impfung. Der virosomale Hepatitis-A-Impfstoff HAVpur® konnte in einer klinischen Studie den Aufbau eines Impfschutzes innerhalb von zehn Tagen zeigen. Da die Inkubationszeit für Hepatitis A zwischen 15 und 50 Tage beträgt, schützt eine Impfung mit HAVpur® sogar, wenn sie am Abreisetag oder kurz nach einer Exposition verabreicht wird. Die Auffrischimpfung sollte nach sechs bis zwölf Monaten verabreicht werden. Eine mathematische Modellrechnung zeigt, dass dann der Hepatitis-A-Schutz mindestens 20 Jahre anhält. So sind zwei Impfungen ausreichend, um einen lang anhaltenden Schutz aufzubauen. HAVpur® ist sehr gut verträglich und führt zu weniger Lokalreaktionen als andere Hepatitis-A-Impfstoffe [2], [3], [4], [5].

Dr. med. Axel Sommer, Deutsche Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin, Hamburg
#Literatur
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01 F.U.R, Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., Die 38. Reiseanalyse RA 2008.
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02 Bovier et al. Poster, CISTM-7, Innsbruck, 2001.
- 03 Clarke et al . Int J Travel Med. 2006; 4 313-318
- 04 D'Acremont et al . Int J Travel Med. 2006; 13 78-83
-
05 Fachinformation HAVrix® 1440 (Stand: 07/2007) und Vaqta® (Stand: 07/2005).
Literatur
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01 F.U.R, Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., Die 38. Reiseanalyse RA 2008.
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02 Bovier et al. Poster, CISTM-7, Innsbruck, 2001.
- 03 Clarke et al . Int J Travel Med. 2006; 4 313-318
- 04 D'Acremont et al . Int J Travel Med. 2006; 13 78-83
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05 Fachinformation HAVrix® 1440 (Stand: 07/2007) und Vaqta® (Stand: 07/2005).
