Z Orthop Unfall 2008; 146(2): 165
DOI: 10.1055/s-2008-1076663
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Oberes Sprunggelenk - OSG-Endoprothetik versus Arthrodese: Eine vergleichende Ganganalyse

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Korrespondierender Autor:

Dr. med. Hazibullah Waizy

Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover

Anna-von-Borries-Str. 1-7

30625 Hannover

Email: hazibullah.waizy@annastift.de

Publication History

Publication Date:
05 June 2008 (online)

 
Table of Contents

Potentielle Vorteile der OSG-Endoprothetik gegenüber der OSG-Arthrodese sind ein verbesserter Bewegungsumfang, der Erhalt des physiologischen Gangzykluses und die reduzierte Belastung der angrenzenden Gelenke. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des theoretischen Vorteiles der Patienten mit OSG-Endoprothetik hinsichtlich des Gangzyklusses. Ankle replacement versus arthrodesis: a comparative gait analysis study. J. Foot Ankle Int. 2008 Jan;29:3-9

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Studiendesign

Die Interventionsgruppen wurden entsprechend des Alters, des Gewichtes und der Größe aneinander angepasst.

  • Die Interventionsgruppen bestanden aus:

  • 12 Patienten mit OSG-Prothesenimplantation untersucht vor und 6 Monate nach der Operation

  • 6 Patienten mit OSG-Prothesenimplantation und einem Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten

  • weiteren 12 Patienten mit OSG-Arthrodese und einem Nachuntersuchungszeitraum von 2 Jahren.

Die Kontrollgruppe bestand aus 12 Probanden. Die Ganganalyse erfolgte im Barfußgang und nach standardisiertem Protokoll. Zusätzlich erfolgte eine Erfassung mittels einer Kraftmessplatte.

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Ergebnisse

Keine der Interventionsgruppen konnte einen physiologischen Bewegungsumfang und eine physiologische Schrittgeschwindigkeit erreichen. Die Patienten mit Arthrodese hatten jedoch im Vergleich zur Prothesengruppe eine schnellere Schrittgeschwindigkeit mit größerer Schrittlänge, jedoch mit kürzeren Standzeiten auf der operierten Seite. Klinisch erschien dies als Hinken. Die Prothesengruppe konnte annährend gleiche Werte wie die Kontrollgruppe hinsichtlich der Standphase und des symmetrischen Timings erreichen. Ebenso zeigten die Daten der Kraftmessplatte bei der Prothesengruppe ähnliche Werte wie bei der Kontrollgruppe an. Die Prothesengruppe besaß in der Summe der angrenzenden Gelenke einen größeren Bewegungsumfang gegenüber den Patienten mit OSG-Arthrodese. Bei der Analyse der benachbarten Gelenke zeigte sich ein Zugewinn im Bewegungsumfang des Kniegelenkes um 3,9° nach OSG-Prothesenimplantation im Vergleich zum präoperativen Befund.

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Kommentar

Die Daten zeigen physiologischere Werte in der Prothesengruppe hinsichtlich des Bewegungsablaufes und den Werten der benachbarten Gelenke. Dies könnte für eine geringere Belastung der benachbarten Gelenke nach OSG-Prothesenimplantation sprechen. Langzeitergebnisse sind nötig um dies zu bestätigen. Anzumerken ist, dass die Probanden der Kontrollgruppe jünger, leichter und größer waren als die Patienten der Interventionsgruppe. Die Nachuntersuchungszeiträume der Gruppen waren ebenso inhomogen.

Dr. med. Hazibullah Waizy

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Korrespondierender Autor:

Dr. med. Hazibullah Waizy

Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover

Anna-von-Borries-Str. 1-7

30625 Hannover

Email: hazibullah.waizy@annastift.de

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Korrespondierender Autor:

Dr. med. Hazibullah Waizy

Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover

Anna-von-Borries-Str. 1-7

30625 Hannover

Email: hazibullah.waizy@annastift.de