PiD - Psychotherapie im Dialog 2008; 9(3): 260-264
DOI: 10.1055/s-2008-1067482
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie der Hypochondrie

Gaby  Bleichhardt
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Publikationsdatum:
05. September 2008 (online)

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Zusammenfassung

Auch das Störungsbild der Hypochondrie wird gegenwärtig als somatoforme Störung klassifiziert. Sie nimmt insofern einen besonderen Stellenwert ein, als dass unklare körperliche Beschwerden nicht per se die Hauptbelastung für hypochondrische PatientInnen darstellen, sondern die Beschwerden als Symptom einer schweren, zumeist lebensbedrohlichen, Krankheit fehlinterpretiert werden. Es wird ein Störungsmodell erläutert, das die beiden zentralen Komponenten „somatosensorische Verstärkung” und „sicherheitssuchendes Verhalten” beinhaltet. Zentrale Aufgabe in der Therapie ist die Thematisierung und schrittweise Veränderung von krankheitsbezogenen Überzeugungen. Um Alternativen für vermeintliche Krankheitszeichen im Körper zu finden, sollten die Funktionsweise des vegetativen Nervensystems sowie die der Aufmerksamkeitslenkung ausführlich vermittelt und in praktischen Übungen erfahren werden. Zentraler aufrechterhaltender Faktor ist das sicherheitssuchende Verhalten (Arztbesuche, Kontrollieren des Körpers, Vermeidungsverhalten), für das in der Therapie Alternativen erarbeitet werden.

Literatur

Korrespondenzadresse:

Dr. Gaby Bleichhardt

Psychotherapie-Ambulanz Marburg am Psychologischen Institut der Philipps-Universität Marburg

Gutenbergstraße 18

35032 Marburg

eMail: bleichha@staff.uni-marburg.de