Innere Medizin up2date 2008; 35(6): 302-318
DOI: 10.1055/s-2008-1067472
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Nicht medikamentöse Prophylaxe des Schlaganfalls

Non-Medical Prevention of StrokeD.  Sander, K.  Sander, T.  Etgen
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Publication Date:
30 July 2008 (online)

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Einleitung

In Deutschland erleiden jedes Jahr ca. 150 000 Menschen einen Schlaganfall, d. h. ca. alle 3–4 min tritt ein Schlaganfall auf. Der Schlaganfall stellt die dritthäufigste Todesursache nach der koronaren Herzkrankheit (KHK) und malignen Erkrankungen dar. In den nächsten Jahren ist – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung – mit einem weiteren Anstieg der Schlaganfallinzidenz zu rechnen. Obwohl in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte in der Akutbehandlung des Schlaganfalls zu verzeichnen sind (Thrombolyse, Behandlung auf der Stroke Unit, optimierte Frührehabilitation) ist der Schlaganfall nach wie vor die häufigste zu dauerhafter Behinderung führende Erkrankung; zurzeit leben in Deutschland 1–1,5 Mio. Menschen mit Behinderungen aufgrund eines Schlaganfalls. Von daher kommt einer gezielten Primärprävention und einer effektiven – an die Ätiopathogenese des Schlaganfalls angepassten – Sekundärprävention eine wesentliche Bedeutung zu. Neben medikamentösen Behandlungsoptionen (Antihypertensiva, Thrombozytenfunktionshemmer, Antikoagulation bei kardialer Emboliequelle, Statine etc.) gibt es auch zahlreiche und evidenzbasierte nicht medikamentöse Maßnahmen zur Primär- und Sekundärprävention des Schlaganfalls, wobei insbesondere in der jüngsten Zeit zahlreiche große kontrollierte Studien bzw. Metaanalysen publiziert wurden. In dieser Übersichtsarbeit wird der aktuelle Stand der nicht medikamentösen Schlaganfallprophylaxe vorgestellt. Dabei wird im ersten Teil auf den Stellenwert von Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum, Vitamingabe, körperlicher Aktivität, Schlaf-Apnoe-Syndrom, psychosozialem Stress und Hormontherapie für das Schlaganfallrisiko eingegangen. Im zweiten Teil werden Effektivität und Indikationen zur Sanierung einer symptomatischen bzw. asymptomatischen Karotisstenose – unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Vergleichsstudien zu Thrombendarterektomie (TEA) und stentgestützter perkutaner transluminaler Angioplastie (PTA) – dargestellt.

Literatur

Prof. Dr. Dirk Sander

Neurologische Klinik, Medical Park Loipl

Thanngasse 15

83483 Bischofswiesen

Email: D.Sander@mac.com